Entlassener Matthäus: Brauche keine Lehren ziehen

Berlin (dpa) - Lothar Matthäus will auch nach der Entlassung als bulgarischer Fußball-Nationaltrainer seine Arbeitsmethoden nicht ändern. „Ich brauche keine Lehren zu ziehen, weil wir dort professionell und zukunftsorientiert gearbeitet haben“, sagte der 50-Jährige dem Fachmagazin „kicker“.

Matthäus war am Montag nach nur einem Jahr im Amt als Coach der Bulgaren abgelöst worden, weil das Team die EM-Qualifikation klar verpasst hatte. Er sei vom Rauswurf „überrascht“ gewesen, sagte Matthäus. „Aber doch vorbereitet. Unabhängig von den letzten Ergebnissen.“

Zuvor hatte der deutsche Rekordnationalspieler mehrfach betont, er habe sich mit dem bulgarischen Verband per Handschlag auf eine Verlängerung seines am Jahresende auslaufenden Vertrags geeinigt. Verbandschef Borislaw Michailow erklärte indes nach der Trennung: „Bulgarien hat unter ihm nur ärmliche Resultate erreicht, und es gibt Spannungen zwischen ihm und den Spielern.“

Matthäus will sich allerdings keine Vorwürfe machen. „Kann ich mir nicht machen, weil ich professionell gearbeitet habe. Man muss sehen, dass Bulgarien nicht die Weltmacht ist, die man 1994 glaubte zu sein“, sagte er. Dem bulgarischen Fußball fehle es in der Breite an Qualität. „Dies zu ändern, bedarf eines längeren Prozesses, nicht binnen von acht Monaten.“

Unmittelbar nach seiner Entlassung war Matthäus als Kandidat für den freien Cheftrainerposten beim Bundesliga-Schlusslicht Hamburger SV gehandelt worden. HSV-Chef Carl-Edgar Jarchow schloss eine Verpflichtung jedoch aus.