Juventus Turin Erstes Tor befeuert Ronaldo-Fieber in Italien
Villar Perosa (dpa) - Die anderen Stars von Juve waren quasi unsichtbar, als der Neue um die Ecke kam. Die Fans schienen nur Augen für Cristiano Ronaldo zu haben, der grüßte und schnell verschwand, bis das Spiel begann, das die Italiener schon einen Tag später „historisch“ nennen.
Sein Debüt bei Italiens Rekordmeister im kleinen Villar Perosa, auf dem Dorfplatz in der italienischen Provinz vor lediglich rund 5000 Fans stand im totalen Kontrast zu dem, was der Torjäger sonst gewöhnt ist. Es sei eine „besondere Atmosphäre“ gewesen, twitterte der 33-Jährige anschließend.
Sein erstes Mal im Trikot von Juventus Turin begann Ronaldo mit einem frühen Tor und machte damit seinen Auftakt perfekt. „Das Tor kommt, als die Uhr die Nummer sieben zeigt, ein Zeichen des Schicksals“, schreibt „Tuttosport“. Der Auftritt des „Aliens“, wie Ronaldo in Italien gerne genannt wird, habe die Fans in Ekstase versetzt, heißt es im „Corriere della Sera“.
Wenig überraschend hatte Juve-Coach Massimiliano Allegri seinen neuen Star von der ersten Minute an eingesetzt. Und wie erwartet präsentierten sich der Argentinier Paulo Dybala und sein neuer Teamkollege als Dreamteam im Angriff. „Das Feeling ist jetzt schon groß“, schreibt „Tuttosport“. Nach dem Treffer von Ronaldo legte das „Juwel“ Dybala gleich zweimal nach. Die beiden Stars umarmten sich und tauschten Handschläge aus.
Umklammert wurde Ronaldo von einem Fan, der aufs Feld flitzte. Der Portugiese reagierte gelassen und stand für ein Selfie bereit. Hunderte Einsatzkräfte waren am Sonntag im Einsatz, um die Sicherheit des Superstars zu garantieren. Den Polizisten schien es zu gefallen: Sie machten selbst Schnappschüsse mit ihren Handys. Die Partie wurde frühzeitig mit der geplanten „Invasion“ der Fans auf dem Spielfeld abgepfiffen.
Dank dem populären Neuzugang ist der Saisonbeginn, den die Turiner traditionell in Villar Perosa begehen, für den Traditionsclub ein voller Erfolg. Alle lieben Ronaldo, so scheint es, und die „Gazzetta dello Sport“ verwandelte seinen Vornamen am Montag auf der Titelseite kurzerhand in „ChristiAMO“. Nun steht die Feuertaufe in der Serie A an: Am Samstag trifft Juventus auswärts auf Chievo Verona.
Der Club scheint sich sicher zu sein, die 112 Millionen Euro Ablöse an Real Madrid richtig investiert zu haben. Dass ausgerechnet Ronaldo das erste Tor des Spiels machte, „verspricht Großes“, sagte John Elkann, Vorstandsvorsitzender der Holding Exor der Familie Agnelli, die die Mehrheit an dem Club besitzt.
Am Ende ist es nur einer, der den Enthusiasmus nicht überhandnehmen lassen will. „Um noch stärker zu werden, müssen wir an jeder kleinen Schwäche arbeiten“, twitterte Trainer Allegri. „Es ist gut, dass die Fans träumen: Wir müssen die Füße auf dem Boden behalten!“