Mourinhos brisante Rückkehr FC Chelsea empfängt Manchester United
London (dpa) - Für José Mourinho geht es um mehr als nur drei Punkte. Zehn Monate nach seiner Trennung vom FC Chelsea kehrt der Startrainer mit seinem neuen Club Manchester United erstmals an die Stamford Bridge zurück.
Nur allzu gerne würde „The Special One“ den Bossen des FC Chelsea im brisanten Duell in der englischen Fußball-Liga am Samstag (18.30 Uhr) zeigen, dass sein Rauswurf ein Fehler war.
Zweimal trainierte Mourinho die Blues, gewann mit Chelsea je dreimal die Meisterschaft und den Liga-Pokal sowie einmal den FA Cup. Dennoch musste der Portugiese im Dezember 2015 nach einem sportlichen Absturz in der Premier League gehen - nach Club-Angaben erfolgte die Trennung „in gegenseitigem Einvernehmen“. Auch deshalb dürfte der 53-Jährige gegen seinen früheren Verein nun besonders motiviert sein.
Doch für Mourinho geht es bei seiner Rückkehr auch darum, den Ex-Club in der Tabelle nicht davonziehen zu lassen. Der FC Chelsea hat zwei Punkte mehr als Manchester United. Nur ein Sieg würde Mourinho helfen, auch Spitzenreiter Manchester City nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn die Partie am Sonntag angepfiffen wird, könnte der Erzrivale schon einen Vorsprung von acht Punkten auf United haben.
Mourinho wurde nach dem 0:0 beim FC Liverpool als „Spielverderber“ gefeiert, weil er die angriffsstarke Elf von Jürgen Klopp an seiner defensiven Ausrichtung verzweifeln ließ. Doch ein Punkt half in der Tabelle nicht. Beim 4:1 in der Europa League gegen Fenerbahce Istanbul präsentierten sich die Red Devils dagegen auch offensiv wieder in Galaform.
Chelsea-Trainer Antonio Conte hat seine zu Saisonbeginn oft anfällige Abwehr stabilisiert. Zweimal spielte sein Team zuletzt zu Null und schlug Meister Leicester City 3:0. Nachdem Conte hinten auf eine Dreierkette umgestellt hat, muss Kapitän John Terry um seinen Stammplatz bangen. Gegen Leicester war der Kapitän nach Verletzungspause wieder fit, wurde jedoch nicht eingewechselt.
Viel Zeit auf der Bank verbrachte in den vergangenen Wochen auch Manchester Uniteds Wayne Rooney. Während der englische Nationstürmer aber zumindest eingewechselt wurde, muss der Ex-Dortmunder Henrich Mchitarjan laut seinem Trainer „mehr arbeiten“, um überhaupt zu spielen. Mourinho überraschte unter der Woche zudem mit der Aussage, auch prominente und teure Neuzugänge wie Paul Pogba und Zlatan Ibrahimovic seien nicht „unantastbar“.
Schon einmal gelang Mourinho bei seinem Ex-Verein süße Rache. 2010 kam er nach der ersten Chelsea-Entlassung mit Inter Mailand zurück nach London und triumphierte. Ein 1:0 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League bedeutete das Aus für die Blues. Die Fans des FC Chelsea feierten Mourinho trotzdem. Ein ähnliches Szenario am Sonntag wäre sicher nach dem Geschmack des Portugiesen.