FC Porto holt sich 27. Meistertitel

Lissabon (dpa) - Die „Drachen“ waren nicht zu besiegen. Der FC Porto sicherte sich durch einen 2:0-Sieg am letzten Spieltag bei Paços de Ferreira seine 27. portugiesische Fußball-Meisterschaft.

Beim dritten Ligatitel nacheinander gingen die Schützlinge von Vítor Pereira sogar kein einziges Mal als Verlierer vom Platz. Dieses Kunststück war davor nur Benfica Lissabon 1972/73 und Porto 2010/11 gelungen.

„Wir sind ein sehr starkes Team, aber genug der Worte, jetzt will ich nur noch feiern“, sagte Pereira. Der 44-Jährige freute sich nach seinem zweiten Titel in Serie als Porto-Coach wie ein Kind und lief lachend mit der schweren Trophäe auf dem Platz umher.

In den Schoß fiel der Triumph dem Team um den Liga-Torschützenkönig Jackson Martínez keineswegs. Drei Spieltage vor Ende sah Erzrivale Benfica mit vier Punkten Vorsprung wie der sichere Meister aus. Doch die „Adler“ kamen zunächst über ein 1:1 daheim gegen Estoril nicht hinaus und verloren dann noch den Gipfel bei Porto durch ein Last-Minute-Tor 1:2.

Der 3:1-Heimsieg über Absteiger Moreirense nützte nach der Enttäuschung im Europa-League-Finale nichts mehr. Nach 30 Runden hatten die Blauen aus Nordportugal einen Punkt mehr als die Roten aus der Hauptstadt. Der Provinzclub Paços de Ferreira qualifizierte sich unterdessen als Dritter (54) mit einem Nobody-Team erstmals für die Playoffs der Champions League.

Zum Duell der beiden Saison-Gewinner kamen im Estádio da Mata Real in Paços de Ferreira im Norden Portugals nur knapp 5000 Zuschauer. Sie sahen die Porto-Tore durch Lucho González (24./Elfmeter) und Jackson Martinez (51.). Für den 26-jährigen Kolumbianer aus Quibdó, der erst vor einem Jahr als Nobody aus Mexiko nach Europa gekommen war, war es das 26. Tor.

„Wichtig sind aber das Team und der Titel. Ich war nur deshalb erfolgreich, weil meine Kameraden mich so unterstützt haben“, erklärte Martínez. Er ist in Porto in die Fußstapfen von Landsmann Radamel Falcao getreten, dürfte aber ebenso wie der zu Atlético Madrid gewechselte Torjäger kaum bleiben. Martínez wird von mehreren Bundesliga-Clubs sowie von Vereinen aus Spanien und England umworben.

Im Zentrum Portos stürzten nach dem Abpfiff Tausende Fans auf die Straßen, um den Titelgewinn zu feiern. Sie schwenkten auf der Avenida dos Aliados Schals und Fahnen in den Vereinsfarben Blau-Weiß und sangen und tanzten zum Teil bis in die frühen Morgenstunden des Montags. Autofahrer veranstalteten Hupkonzerte, und auch Familien mit kleinen Kindern zogen trotz der späten Stunde jubelnd durch die Straßen. Es ist bereits der neunte Liga-Titel für die Nordportugiesen in den vergangenen zwölf Spielzeiten. Mit 32 Titeln bleibt Benfica - allerdings mit rapide schmelzendem Vorsprung - zumindest noch für einige Jahre Rekordmeister Portugals.