Frankreichs Premier rügt Nationalspieler Benzema
Paris (dpa) - Der in eine Erpressungsaffäre um ein Sexvideo verwickelte französische Fußballstar Karim Benzema ist vom Regierungschef seines Landes scharf kritisiert worden.
Premierminister Manuel Valls sprach sich am Dienstag sogar für einen Ausschluss des 27-jährigen Stürmers von Real Madrid aus der Nationalmannschaft aus. „Ein großer Sportler muss Vorbild sein“, andernfalls sei für ihn „kein Platz im Nationalteam“, sagte Valls.
Im Interview des Radiosenders „Europe 1“ war der Premier gefragt worden, was er von der Aussage des Schwimmstars Camille Lacourt halte, Benzema sei „nicht mehr geeignet“, Frankreich international zu vertreten. Valls betonte, nicht nur der Stürmer von Real Madrid, alle Top-Sportler Frankreichs müssten sich vorbildhaft verhalten. Das gelte unter anderen auch für die Regierungsangehörigen.
Benzema war Anfang November in Frankreich im Fall der Erpressung von Nationalteam-Kollege Mathieu Valbuena zum Beschuldigten erklärt worden. Valbuena war im Juni mit der Veröffentlichung eines Sex-Videos bedroht worden, falls der Profi von Olympique Lyon nicht 150 000 Euro zahlt. Benzema wird der Komplizenschaft mit den Haupttätern beschuldigt. Ihm drohen mindestens fünf Jahre Haft.