Fulhams Riether: „Man will richtig Fußball spielen“
London (dpa) - Das Stadionmagazin des FC Fulham zierte kürzlich Sascha Riether. Ausgemustert beim 1. FC Köln, blüht der nach London verliehene 29-Jährige in der Premier League richtig auf.
Der Rechtsverteidiger mit Offensivdrang spielte alle zwölf Saisonspiele bei den „Whites“ durch. Er fühlt sich in Fulham auch deshalb so wohl, weil sich um Coach Martin Jol ein Ex-Bundesliga-Grüppchen eingefunden hat. Mit Arsenals Star Lukas Podolski war er in London verabredet, wie Riether im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa erzählt.
Fulham hat Fans rund um den Globus und spielt im Craven Cottage, dem legendären Stadion in West-London. Was macht den Verein aus?
Sascha Riether: „Der Club ist einfach kultig. Er ist etwas kleiner, aber sehr traditionell. Ich wurde hier toll aufgenommen. Es macht einfach Spaß, hier Fußball zu spielen. Und London ist natürlich eine Hammer-Stadt!“
Sie spielen in der Premier League, der 1. FC Köln dagegen kommt in der 2. Bundesliga nicht in Schwung. Empfinden Sie Genugtuung?
Riether: „Nein, überhaupt nicht! Ich drücke meinen Ex-Vereinen immer die Daumen, gerade jetzt, wo ich in England spiele. Ich verfolge den 1. FC Köln noch, genauso wie Wolfsburg und Freiburg. Es ist wirklich überhaupt keine Genugtuung, ich würde mich freuen, wenn es mit dem 'FC' wieder bergauf ginge, es ist ein toller Verein. Gerade die Fans und die Stadt haben Bundesligafußball verdient.“
Haben Sie sich mit dem anderen Ex-Kölner Podolski getroffen?
Riether: „Ja, wir waren neulich mal zusammen Essen. Ich bin auch manchmal unterwegs mit Marko Marin, Mladen Petric oder Ashkan Dejagah - wir sind jetzt ja einige aus der Bundesliga. Das macht Spaß. Und wenn immer mehr Leute aus Deutschland herkommen, zeigt das auch, welchen höheren Stellenwert die Bundesliga in England hat.“
Zuletzt ist Dimitar Berbatow von Manchester United nach Fulham gewechselt. Mit diesem Team können Sie sicher noch Top-Clubs ärgern.
Riether: „Ja, wir haben eine sehr gute Mannschaft, und wir haben sehr gute Einzelspieler. Wenn ein Mladen Petric mal nicht von Anfang an spielt, weiß man, welche Truppe man auf dem Platz hat. Ich möchte gar keine Ziele festsetzen, aber wir versuchen einfach weiter Gas zu geben. Wir wissen, dass wir gut sind.“
Auch Ihr Trainer war früher in der Bundesliga: Ex-HSV-Coach Martin Jol. Er hält große Stücke auf Sie.
Riether: „Ja, Martin Jol war ein großer Grund, weshalb ich hierhergekommen bin. Wenn man Fulham spielen sieht, sieht man, dass das ein schöner Offensivfußball ist. Man will richtig Fußball spielen und nicht nur lange Bälle vorn reinhauen, wie man es sonst aus England manchmal kennt.“
Bisher sind Sie nur ausgeliehen vom 1. FC Köln an die „Whites“. Fulham hat aber eine Kaufoption. Ist das nur noch reine Formsache?
Riether: „Was in Zukunft sein wird, darüber möchte und kann ich noch nicht sprechen. Es sind erst ein paar Spiele gespielt, die Saison ist noch lang und es kann noch viel passieren.“