Nationalspieler Frankreichs Fußball-„Legende“ Henri Michel mit 70 gestorben
Paris (dpa) - Der frühere französische Fußball-Nationalspieler und -Trainer Henri Michel ist tot. Michel sei am Dienstag im Alter von 70 Jahren gestorben, teilte die Spielergewerkschaft (UNFP) mit.
Die UNFP würdigte den Mann aus Aix-en-Provence auf Twitter als „Denkmal des französischen Fußballs“. Sein früherer Verein FC Nantes bezeichnete ihn als „Legende“. Der Präsident des National-Verbandes FFF, Noël Le Graët, sprach von „großer Traurigkeit“.
Mit der französischen Nationalmannschaft bestritt Michel zwischen 1967 und 1980 zum Teil als Kapitän 58 Länderspiele. Er erzielte vier Tore und nahm an der Weltmeisterschaft 1978 teil. Dem Verein FC Nantes, dessen Trikot er zwischen 1966 und 1982 trug, blieb der Mittelfeldspieler und Libero seine gesamte Profi-Karriere treu. Mit den Bretonen holte er drei Mal die französische Meisterschaft (1973, 1977 und 1980) und 1979 auch den Landespokal.
Als Trainer gewann Michel zunächst mit den Franzosen die Gold-Medaille bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Die A-Nationalmannschaft, die er zwischen 1984 und 1988 coachte, führte er bei der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko zum dritten Platz.
Nach einer kurzen Station als Vereinstrainer bei Paris Saint-Germain (1990-1991) wurde Michel zum Weltenbummler, der vor allem in Afrika tätig war. Er trainierte acht Nationalteams und auch zahlreiche Club-Mannschaften. Mit den Auswahlteams von Kamerun (1994), Marokko (1998) und der Elfenbeinküste (2006) nahm er an weiteren Weltmeisterschaften teil. Nach einer letzten Station in Kenia genoss Michel seit 2012 seinen Ruhestand.