Ibrahimovic-Gala gegen England - Spanien 5:1 in Panama
Berlin (dpa) - Vier Wochen nach dem furiosen 4:4 gegen Deutschland hat die schwedische Nationalmannschaft erneut eine Fußball-Gala gezeigt. Während die DFB-Elf am Mittwochabend zu einer Nullnummer in den Niederlanden kam, deklassierten die Schweden in Solna England mit 4:2.
Überragender Mann war dabei Vierfach-Torschütze Zlatan Ibrahimovic, der in der 20., 77., 84. und 90. Minute traf. „Seine Vorstellung heute war Weltklasse. Es war sein Abend“, sagte England-Kapitän Steven Gerrard nach seinem 100. Länderspiel über den siebenmaligen schwedischen Fußballer des Jahres. Danny Welbeck (35.) und Steve Caulker (38.) trafen für die Gäste.
Bei seinem vierten Tor traf Ibrahimovic per Fallrückzieher aus fast 25 Metern. Englands Torwart Joe Hart war aus dem Strafraum gekommen und köpfte den Ball etwas unglücklich fast senkrecht in die Luft. Der Angreifer von Paris St. Germain setzte direkt zum Fallrückzieher an und schoss mit einem Treffer Marke „Tor des Jahres“ über den verdutzten Schlussmann hinweg ins Netz. „Das war eines der schönsten Tore, das ich je gesehen habe“, sagte Gerrard.
Die Österreicher und Iren als weitere deutscher Gegner in der Qualifikation für Brasilien 2014 kassierten am großen Testspiel-Mittwoch Heimniederlagen. Österreich verlor gegen die Elfenbeinküste 0:3, Irland mit Trainer Giovanni Trapattoni 0:1 gegen Griechenland. Die Schweiz siegte dank der Treffer der Bundesliga-Profis Eren Derdiyok und Xherdan Shaqiri 2:1 in Tunesien.
Im tunesischen Sousse brachte der Hoffenheimer Derdiyok die Elf von Trainer Ottmar Hitzfeld mit 1:0 in Führung (40. Minute). Nach dem Ausgleich durch Hamadi Harbaoui (59.) sah es lange nach einem Remis aus, doch Bayern-Neuzugang Shaqiri erzielte in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer (90.+5). Nach 17 Minuten war Gökhan Inler mit einem Elfmeter an Tunesiens Torwart Aymen Mathlouthi gescheitert.
Beim Sieg der Elfenbeinküste trug sich auch der Hannoveraner Didier Ya Konan (44.) in die Torschützenliste ein. Die weiteren Tore in Linz erzielten Didier Drogba (61.) und Lacina Traore (76.).
Welt- und Europameister Spanien beendete seinen Betriebsausflug nach Panama mit einem nie gefährdeten 5:1-Sieg. Pedro (16./43. Minute), David Villa (29.), Sergio Ramos (82.) und Markel Susaeta (84.) erzielten die spanischen Tore. Gabriel Gomez (87.) gelang per Elfmeter noch der Ehrentreffer für die Gastgeber.
Bayern Münchens Superstar Franck Ribéry feierte mit der Équipe Tricolore im letzten Länderspiel des Jahres einen 2:1-Erfolg in Italien. Milans Youngster Stephan El Shaarawy (35. Minute) hatte den EM-Zweiten in Führung gebracht, doch Mathieu Valbuena (37.) und Bafetimbi Gomis (67.) drehten das Spiel zugunsten der Elf von Trainer Didier Deschamps. Frankreich bestätigte damit den starken Eindruck vom 1:1 gegen Welt- und Europameister Spanien vor rund vier Wochen in der WM-Qualifikation. Der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann kam mit seiner US-Auswahl in Russland zu einem 2:2.
Argentinien musste sich in Saudi-Arabien mit einem torlosen Remis zufriedengeben, und auch Portugal enttäuschte ohne Cristiano Ronaldo beim 2:2 in Gabun. Holger Osieck feierte mit Australien ein 2:1 in Südkorea. Den chilenischen Trainer Claudio Borghi kostete die 1:3-Niederlage gegen Serbien in St. Gallen den Job. Nach der fünften Pleite nacheinander verkündete Borghi selbst sein Aus.
In Krasnodar erzielte der gebürtige Norweger Mikkel „Mix“ Diskerud in der vierten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich für die USA. Durch Fjodor Smolow (9.) und einen von Roman Schirokow verwandelten Elfmeter (84.) waren die Russen zweimal in Führung gegangen. Dem früheren Mönchengladbacher Bundesliga-Profi Michael Bradley gelang in der 76. Minute das zwischenzeitliche 1:1. „Die Art und Weise, wie wir zweimal nach Rückständen zurückgekommen sind, war großartig“, sagte Klinsmann, der mit dem Spiel seiner Elf „sehr zufrieden“ war.