Ibrahimovic zaubert, USA remis, Österreich hadert
Berlin (dpa) - Schwedens Zlatan Ibrahimovic hat mit seinen vier Toren beim 4:2-Sieg gegen England den internationalen Fußballabend überstrahlt. Vor allem der letzte Treffer des Stürmers von Paris St. Germain sicherte sich einen Platz in den Geschichtsbüchern.
Neben den Schweden zeigte sich auch Frankreich im Prestigeduell in Italien formverbessert und gewann 2:1. Die US-Kicker landeten in Russland einen 2:2-Achtungserfolg, und Nationalcoach Jürgen Klinsmann ließ sein Zahnpastalächeln aufblitzen. Passend zur Einweihung des neuen schwedischen Nationalstadions Friends Arena in Stockholm zeigte sich Ibrahimovic in Galaform. Nach seinem epochalen Fallrückzieher-Tor aus über 25 Metern über den englischen Keeper Joe Hart hinweg riss er sich sein Trikot vom Körper, rannte an der Seitenauslinie entlang und feierte mit den Fans den 4:2-Siegtreffer gegen England.
„Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war, musste ich einfach meine Freude zeigen und mit den Fans teilen“, sagte „Ibra“, der anschließend mitteilte, das Trikot seinem Vater zu schenken: „Er hat mich meine ganze Karriere hindurch unterstützt. Er verdient es.“ Der bisweilen exzentrische Star schraubte mit seinen vier Toren (20.,77.,84.,90. Minute) sein Konto auf 39 Treffer für die schwedische Nationalmannschaft. „Seine Vorstellung heute war Weltklasse. Es war sein Abend, und sein viertes Tor war eines der schönsten, das ich jemals gesehen habe“, sagte England-Kapitän Steven Gerrard nach seinem 100. Länderspiel über den siebenmaligen schwedischen Fußballer des Jahres. Für England trafen Danny Welbeck (35.) und Steve Caulker (38.).
Die USA mit Trainer Klinsmann bestätigten beim 2:2 in Russland ihren Aufwärtstrend nach zuletzt drei wichtigen Siegen in der WM-Qualifikation. Nach dem Schlusspfiff huschte Klinsmanns typisches Sonnyboy-Lächeln über seine Lippen. „Wir haben ein sehr interessantes Spiel gesehen“, sagte der frühere deutsche Teamchef, „Russland hat gezeigt, dass es eines der besten Teams in Europa ist. Doch wie wir zweimal nach dem Rückstand zurückgeschlagen haben, war großartig. Wir haben sehr viel Charakter gezeigt.“
In Krasnodar hatte der gebürtige Norweger Mikkel „Mix“ Diskerud in der vierten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich für die USA geschossen. Durch Fjodor Smolow (9.) und einen von Roman Schirokow verwandelten Elfmeter (84.) lagen die Russen zweimal vorn. Dem früheren Mönchengladbacher Michael Bradley war in der 76. Minute das zwischenzeitliche 1:1 gelungen.
Das französische Nationalteam bestätigte in Italien seinen Aufwärtstrend vom 1:1 gegen Welt- und Europameister Spanien vor rund vier Wochen. „Les Bleus“ feierten mit dem 2:1 in Parma den ersten Sieg in Italien seit 1994. Nationaltrainer Didier Dechamps war entzückt. „Das ist ein großartiges Resultat gegen ein Team auf hohem Level“, befand der frühere Profi. „Ich habe meinen Spielern gesagt, sie sollen diesen Sieg genießen.“ Milans Youngster Stephan El Shaarawy (35. Minute) hatte die Italiener in Führung gebracht, doch Mathieu Valbuena (37.) und Bafetimbi Gomis (67.) drehten das Spiel zugunsten der Franzosen.
Enttäuschte Gesichter gab es hingegen in Österreich zum Länderspieljahresausklang. In Linz unterlag das Team, in dessen Startelf vier Bundesligaprofis standen, der Elfenbeinküste 0:3. „Unser Spiel war einfach zu ungenau, meistens ist in der letzte Pass nicht angekommen“, bemängelte der frühere Bundesliga-Trainer Marcel Koller. Die Tore der Ivorer schossen Hannovers Stürmer Didier Ya Konan (44.), Superstar Didier Drogba (61.) und Lacina Traoré (76.). Trotz der Niederlage weist die Statistik eine positive Jahresbilanz der Alpenrepublik aus: 2012 gab es in acht Spielen vier Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen.
Welt- und Europameister Spanien hat bei seinem Marathontrip nach Panama einen ungefährdeten 5:1 (3:0)-Testspielsieg gefeiert. Pedro (16./43. Minute), David Villa (29.), Sergio Ramos (82.) und Markel Susaeta (84.) erzielten die Tore für die spanische Fußball-Nationalmannschaft. Gabriel Gomez (87.) gelang per Elfmeter noch der Ehrentreffer für die Gastgeber.