„Dieser Landestitel muss der Beginn einer langen Periode sein, in der Ajax auf einem hohen Niveau ein konstanter Faktor bleibt“, forderte der einstige Weltklassefußballer in seiner wöchentlichen Kolumne.

Am Sonntag hatte sich der niederländische Rekordmeister mit einem 3:1 gegen den FC Twente Enschede zum 30. Mal den Landestitel gesichert und den amtierenden Champion in letzter Minute doch noch abgefangen. „Amsterdam explodiert vor Freude“, titelte das „Algemeen Dagblad“. „Es war gestern in Amsterdam wie Königinnentag und Silvester auf einmal.“

Cruyff hatte in den vergangenen Wochen und Monaten mit seinen Mitstreitern die Vereinsspitze des Oranje-Rekordmeisters gestürzt, mit dem kaum noch für möglich gehaltenen Triumph im Rücken soll der Traditionsclub nun endgültig wieder an die alten Erfolge anknüpfen. „Die Stimmung im Stadion und die Manier, wie die Mannschaft gespielt hat, positiver kann dieses neue Kapitel gar nicht beginnen“, urteilte die legendäre Nummer 14.

Im Mittelpunkt der Jubelarien stand Trainer Frank de Boer. „Mit Hilfe von De Boer, dieser Urform des Holländers, kehrte Ajax zurück zu der Philosophie, die den Club einst weltberühmt gemacht hatte. Mit einem Spiel im Geist von Johan Cruyff“, analysierte die Tageszeitung „de Volkskrant“.

Zwei Tage nach seinem 41. Geburtstag feierte de Boer den größten Erfolg seiner noch jungen Trainerkarriere. Erst am 6. Dezember hatte er den früheren Hamburger Coach Martin Jol abgelöst. „Frank de Boer hat viele positive Schritte gemacht“, huldigte Cruyff seinem Nachfolger, der als dritter Ajax-Trainer nach Rinus Michels und Ronald Koeman mit den Amsterdamern sowohl als Spieler als auch als Trainer Meister wurde.

„Das ist natürlich ein traumhaftes Geburtstagsgeschenk“, sagte de Boer, im vergangenen Jahr als Assistent von Bert van Marwijk noch Vize-Weltmeister mit der „Elftal“ in Südafrika. „Frank ist ein Naturtalent“, gratulierte van Marwijk. Nicht wenige in den Niederlanden sehen in de Boer nicht erst seit dem Titel von Sonntag den nächsten Bondscoach.