Inter jagt nun Milan - Totti bejubelt 200. Ligator

Mailand (dpa) - Bayern-Bezwinger Inter Mailand setzt vor dem Champions-League-Duell mit Schalke 04 in der italienischen Fußball-Meisterschaft zum Höhenflug an. Acht Spieltage vor Ende ist der Titelverteidiger (60 Punkte) nur noch zwei Zähler von Spitzenreiter Milan (62) entfernt.

Während der wochenlang souverän führende AC Mailand 0:1 (0:1) bei US Palermo verlor, setzte sich Triple-Sieger Inter 1:0 (1:0) gegen Abstiegskandidat US Lecce durch. Auch der Dritte SSC Neapel rückte durch das 2:1 über Cagliari Calcio bis auf drei Punkte an Inter heran.

Fünf Tage nach dem 3:2-Triumph in München schoss der italienische Nationalstürmer Giampaolo Pazzini die Platzherren in der 52. Minute zum Sieg. Damit ist die Serie A, in der AS Roms Kapitän Francesco Totti mit einem Doppelschlag beim 2:2 gegen den AC Florenz die Schallmauer von 200 Liga-Toren durchbrach, plötzlich wieder spannend.

„Palermo leistet Inter Schützenhilfe“, titelte die „Gazzetta dello Sport“. Der Rumäne Dorin Goian sorgte schon nach zehn Minuten für den Siegtreffer der Sizilianer, die zuvor fünfmal nacheinander verloren hatten. Milan blieb nach drei Spielen ohne Sieg zwar Spitzenreiter, das Selbstvertrauen ist aber dahin. Dabei hatte sich der Berlusconi-Club vor Wochen schon wie der Meister gefühlt.

Milan-Trainer Massimiliano Allegri versucht trotz der Pleite seines Teams, Optimismus zu verbreiten: „Wir bleiben der Titelfavorit“, betonte der Coach. Seine Mannschaft müsse lediglich ihre Lockerheit wiederfinden. Die fehlte den Mailändern auf Sizilien allerdings. Der gesperrte Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic wurde in der Spitze schmerzlich vermisst. Ex-Bayern-Kapitän Mark van Bommel wurde in der 53. Minute ausgewechselt. Der deutsche Junioren-Nationalspieler Alexander Merkel kam diesmal nicht zum Einsatz.

Neben Inter sorgte vor allem Vize-Meister AS Rom mit Kapitän Totti für Aufsehen. Das „Roma“-Urgestein schoss in Florenz seine Serie A-Tore 200 und 201. Damit ist der Weltmeister von 2006 nun sechstbester Torjäger der Liga-Historie. Nur noch vier Tore trennen den Stürmer von Roberto Baggio in der Top-Torjägerliste, die Silvio Piola mit 274 Treffern anführt. „Ich bin stolz, aber noch lange nicht am Ende“, sagte Totti.

In der Tabelle rangiert der AS Rom (50) als Tabellensechster hinter seinem Lokalrivalen Lazio (54). Der zweite Hauptstadtclub hatte zu Hause mit 1:0 (1:0) gegen den AC Cesena gesiegt. Udinese Calcio (56) hielt mit einem 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen Catania mit dem Spitzenduo Schritt. Rekordmeister Juventus Turin (45) siegte gegen Brescia mit 2:1 (1:1), bleibt aber als Tabellensiebter weiter abgeschlagen.