Nach der Fußball-WM Irans Nationaltrainer Queiroz denkt an Abschied

Teheran (dpa) - Nationaltrainer Carlos Queiroz erwägt nach der Fußball-WM in Russland seinen Abschied aus dem Iran. „Die Bedingungen für eine Vertragsverlängerung sind nicht gegeben“, sagte der Portugiese.

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Er gab keine weiteren Details an. Aber dies sei auch der Grund, warum er nicht an der Auslosung der Asien-Meisterschaft in Dubai teilgenommen habe. „Ich weiß ja nicht, ob ich bei den Asienspielen nächstes Jahr hier noch Coach bin“, sagte der Portugiese laut Sportdienst Varzesh3. Die Asienspiele finden im Januar statt.

Als die Nummer eins Asiens hatte sich der Iran mit Queiroz als zweite Mannschaft nach Brasilien souverän für die WM qualifiziert. Daher will der iranische Fußallverband (FFI) unbedingt den Vertrag des 65-Jährigen verlängern - auch zu besseren Konditionen. Das Land steckt jedoch wegen der erneuten internationalen Querelen um sein Atomprogramm in einer Wirtschaftskrise. Der FFI hat es daher in dieser brisanten Phase nicht einfach, eine hohe Summe für einen ausländischen Fußballtrainer zu rechtfertigen.

Queiroz ist auch verärgert über die Planungen des FFI für die WM. Er hatte ein sofortiges Trainingslager und den Stopp der Ligaspiele im Iran gefordert. Das Niveau der Mannschaft reiche jetzt schon gegen die Gruppengegner Spanien und Portugal nicht aus. Aber der FFI lehnte seine Forderung ab. Auch Clubtrainer sowie Fußball-Experten im Iran äußerten Bedenken, dass ein Trainingslager die Mannschaft besser auf Iniesta, Ronaldo und Co. vorbereiten könnte als Pflichtspiele.