Italien feiert Miroslav Klose - Zukunft bleibt ungewiss

Rom (dpa) - Der in Italien so gefeierte Miroslav Klose blickt trotz einer erneut herausragenden Leistung in eine ungewisse Zukunft. Superlative von „Kaiser Miro“ bis zu „Superman“ wurden herangezogen, um den nächsten Doppelpack des Stürmers von Lazio Rom beim 3:0-Sieg in Palermo zu würdigen.

Foto: dpa

„Mit Klose ist alles möglich“, kommentierte der „Corriere dello Sport“ sogar. Seinem Club könnte das dennoch nicht genug sein: Seit Wochen kursieren Gerüchte, wonach der Vertrag des früheren Fußball-Nationalstürmers nicht verlängert werden soll.

Der neue Trainer Simone Inzaghi bezeichnete den 37-Jährigen zwar nach der Partie am Sonntagabend als „einen Champion“ - ob Kloses im Juni auslaufender Kontrakt erneuert werden könnte, ließ er aber offen: „Ich bin der Trainer, nicht der Markt.“ Inzaghi war bisher Jugendtrainer des Vereins und vergangene Woche zum Coach aufgestiegen, nachdem Trainer Stefano Pioli nach der bitteren 1:4-Niederlage im Stadtderby gegen den AS Rom beurlaubt worden war. Kommentatoren sprachen nun von einem „märchenhaften Start“ Inzaghis. Auch dank Klose.

Der hatte in der Abendpartie auf Sizilien innerhalb von nur fünf Minuten zwei Tore erzielt. „Die Partie war praktisch in der ersten Viertelstunde entschieden“, lobte die „Gazzetta dello Sport“. Den dritten Treffer der von Ausschreitungen der sizilianischen Fans überschatteten Partie erzielte Felipe Anderson in der 72. Minute - auf Vorlage von Klose.

Der gab sich wie gewohnt bescheiden. „Wir haben heute gut gespielt, so eine Partie war mal nötig“, sagte er. Ob er stolz auf seinen Doppelpack sei? „Ich schaue immer auf die ganze Mannschaft.“ Kommentatoren lobten, der 37-Jährige habe seine Teamkollegen auf dem Platz fast wie ein Trainer koordiniert. Klose hatte beim 2:0 gegen Atalanta Bergamo vor vier Wochen ebenfalls mit zwei Treffern seine ersten Saisontore in der Serie A geschossen.

Das Match wurde von schweren Ausschreitungen der Fans aus Palermo begleitet, die ihre Mannschaft verbal attackierten und Rauchbomben auf das Spielfeld warfen. Die Partie musste zwei mal unterbrochen werden. Auch in der sizilianischen Metropole kam es zu Gewaltausbrüchen. „Angst und Delirium in Palermo“, schrieb der „Corriere della Sera“ und sprach von „Stadtguerilla“. Denn für Palermo war das Ergebnis eine weitere Katastrophe: Das Team liegt auf Platz 18 und muss um den Verbleib in der ersten Liga fürchten.