Italien und England trauern um Helmut Haller
Rom (dpa) - Der italienische Fußball trauert um den früheren Serie-A-Legionär Helmut Haller. „Helmut Haller war ein wahrer Champion. Wir haben ein Familienmitglied verloren“, teilte Hallers früherer Club FC Bologna mit.
Der Vize-Weltmeister von 1966 war am Donnerstag im Alter von 73 Jahren gestorben. Nach seiner Zeit beim BC Augsburg hatte der Mittelfeldspieler von 1962 bis 1973 in Italien gespielt. Mit Bologna und Juventus Turin wurde Haller insgesamt dreimal Meister. „Wir betrauern den Verlust eines Aushängeschilds unserer Vereinsgeschichte“, hieß es in einer Stellungnahme von Juve.
Auch die italienischen Medien erinnerten an den früheren deutschen Nationalspieler, der auch in der Serie A ein Fan-Liebling war und „Il Biondo“ („Blondschopf“) gerufen wurde. „Addio Haller. Grande Helmut ist gestorben. 'Der Neapolitaner', der Bologna und Juve eroberte“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“ am Freitag. Der „Corriere dello Sport“ erklärte Haller zum „Helden von Bologna und Juventus“.
Auch der englische Fußballverband FA trauert um Haller. „Er war Teil eines besonderen Tags in der englischen Fußball-Geschichte, aber auch eine legendäre Figur in Deutschland und wird schmerzlich vermisst werden“, sagte ein FA-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa in London. „Wir sind traurig über die Nachricht von Helmuts Tod und unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Haller lief von 1958 bis 1970 insgesamt 33 Mal für die deutsche Nationalmannschaft auf und erzielte dabei 13 Tore. Der Edeltechniker traf 1966 im letztlich verlorenen WM-Endspiel von Wembley gegen England zum 1:0. Nach Italien war er gewechselt, um mit seinem Sport Geld zu verdienen. „In der Serie A hat es wenige ausländische Spieler wie ihn gegeben“, erinnerte sich sein einstiger Juve-Kollege Franco Causio.