Neuer Trainer Italiener Sarri übernimmt FC Chelsea
London (dpa) - Der Italiener Maurizio Sarri wird neuer Trainer des Premier-League-Clubs FC Chelsea und damit Nachfolger seines Landsmanns Antonio Conte.
Der 59-Jährige unterschrieb bei den Blues einen Dreijahresvertrag, wie der Club von Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger mitteilte. „Ich bin sehr glücklich. Das ist ein spannendes neues Kapitel meiner Karriere“, sagte Sarri, der zuletzt drei Jahre lang den Serie-A-Club SSC Neapel trainiert hatte.
Der FC Chelsea hatte am 13. Juli nach zwei Jahren die Trennung von Antonio Conte bekanntgegeben. Der 48-Jährige war mit dem englischen Spitzenclub in seiner ersten Saison Meister geworden und hatte im zweiten Jahr den FA Cup gewonnen. In der Liga verpassten die Londoner als Fünfter die Qualifikation für die Champions League.
Zwischen Conte und dem Club hatte es immer wieder Diskussionen über die Transferpolitik gegeben. Wenige Stunden nach der Verpflichtung Sarris präsentierte Chelsea bereits den ersten Neuzugang für die neue Saison: Der italienische Nationalspieler Jorginho folgt Sarri aus Neapel nach London und erhält einen Fünfjahresvertrag.
Sarri war in Neapel nach dem Gewinn der Vize-Meisterschaft in der vergangenen Saison durch den Ex-Bayern-Coach Carlo Ancelotti ersetzt worden. Der als eigensinnig geltende Süditaliener hatte vor seiner Zeit in Neapel vor allem kleinere italienische Clubs trainiert. „Wir freuen uns, dass Maurizio seine Fußball-Philosophie zu Chelsea bringt“, sagte Clubdirektorin Marina Granovskaia. „Er hat sehr viel Erfahrung in der Serie A und in der Champions League gesammelt.“
In Neapel überzeugte Sarri zuletzt mit Offensivfußball. Sein Team lieferte sich in der abgelaufenen Saison lange einen Zweikampf mit Juventus Turin im die italienische Meisterschaft, am Ende blieb aber nur Rang zwei. „Neapel hat unter ihm mit den spannendsten Fußball in Europa gespielt und durch seinen Offensivansatz und seine Dynamik beeindruckt“, schwärmte Granovskaia. „Seine Trainingsmethoden haben die Spieler unter ihm enorm verbessert.“
Sarri, der meist mit Trainingsanzug und Zigarette im Mundwinkel coacht, begann seine Karriere als Teilzeit-Coach in der Provinz. Zunächst arbeitet er als Bankangestellter und war nach Feierabend Amateur-Trainer. Der FC Chelsea ist sein erster Top-Club außerhalb Italiens. In seiner Heimat fiel Sarri nicht nur durch seinen Fußball-Sachverstand auf. Mit homophoben und frauenfeindlichen Äußerungen sorgte er für Eklats und stand immer wieder in der Kritik.