Italienischer Krisenclub FC Parma ist insolvent
Rom (dpa) - Der italienische Krisenclub FC Parma ist offiziell bankrott. Ein Gericht der Stadt erklärte den Fußball-Erstligisten für insolvent. Laut Nachrichtenagentur Ansa hat der Verein Schulden von 218 Millionen Euro.
Unklar ist, ob der Tabellenletzte der Serie A die Saison beenden kann.
Die Spieler warten seit Saisonbeginn auf ihre Gehälter, zuletzt konnte das Team mehrmals nicht antreten, weil das Geld für den Betrieb des Stadions und die Fahrt zum Auswärtsspiel fehlten. In der Liga waren dem Club bereits drei Punkte abgezogen worden wegen nicht erfüllter Zahlungen. Die Serie A hatte Anfang März entschieden, dem FC Parma mit fünf Millionen Euro zu helfen.
Erst wenige Tage zuvor war der Parma-Präsident Giampietro Manenti im Rahmen von Geldwäsche-Ermittlungen festgenommen worden. Manenti und eine kriminelle Organisation wollten laut Staatsanwaltschaft eine Summe von 4,5 Millionen Euro aus illegalen Kanälen waschen.
Noch im vergangenen Sommer feierte der norditalienische Club, der in den 90er Jahren zweimal den UEFA-Cup gewonnen hatte, den sechsten Platz in der Liga und damit den Einzug in die Europa League. Doch wenige Monate später war der Traum von der Rückkehr auf die internationale Fußball-Bühne geplatzt. Wegen nicht gezahlter Steuern wurde dem Club die Lizenz für die Europa League verweigert. Seitdem ging es kontinuierlich bergab.
Seit Ende letzten Jahres wurde der Verein zwei Mal verkauft. Im Dezember übernahmen russisch-zyprische Investoren den Verein - nur um die Anteile zwei Monate später weiterzuverkaufen.