Kein Geld: Iran sagt Trainingscamp für Fußball-WM ab
Teheran (dpa) - WM-Teilnehmer Iran muss ein für April geplantes Trainingscamp in Südafrika aus finanziellen Gründen absagen. Das gab Nationalcoach Carlos Queiroz laut staatlichen Medien bekannt. Auch das für Mai geplante Trainingslager in Österreich sei in Gefahr.
Wegen der internationalen Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomstreit befindet sich der Iran seit zwei Jahren in einer Wirtschaftskrise. Zudem konnten die von Queiroz geforderten Testspiele gegen hochkarätige Gegner vom iranischen Fußballverband nicht arrangiert werden. Als einziger Test ist bis jetzt ein Spiel gegen Papua- Neuguinea geplant. „Meine Geduld hat Grenzen“, sagte der sichtlich frustrierte Portugiese auf einer Pressekonferenz. Iran spielt bei der WM mit Argentinien, Bosnien-Herzegowina und Nigeria in einer Gruppe.
Ein weiteres Problem des ehemaligen Real Madrid-Trainers ist die finanzielle Lage der Vereinsmannschaften im Iran. Da die Vereine die Gehälter ihrer Topspieler nicht mehr bezahlen können, sind bereits zwei seiner Stammspieler zu Vereinen in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten gewechselt. Dort werden die Spieler zwar gut bezahlt, verlieren aber nach Auffassung von Queiroz erheblich an Qualität.