Kein Kontaktverbot mehr: Benzema darf mit Valbuena reden
Paris (dpa) - Gegen den französischen Fußball-Nationalspieler Karim Benzema ist in der Erpressungsaffäre um ein Sexvideo die richterliche Aufsicht gelockert worden.
Der 28-jährige Stürmer darf sich wieder mit dem Erpressungsopfer, dem Nationalteamkollegen Mathieu Valbuena, treffen. Benzema gilt als Beschuldigter.
Ermittlungsrichterin Nathalie Boutard habe am Donnerstag in Versailles bei Paris ein gerichtliches Kontaktverbot aufgehoben, hieß es in einer Mitteilung. Damit steigen die Chancen von Benzema, doch noch für die EM im Juni im eigenen Land nominiert zu werden. Trotz eines Einspruchs der Staatsanwaltschaft sei die Aufhebung von sofort an wirksam. Das Berufungsgericht in Versailles entscheidet am 4. März über den Einspruch. Die anderen Beschuldigten darf Benzema weiterhin nicht treffen.
Der Stürmer des spanischen Rekordmeisters Real Madrid wird beschuldigt, bei der Erpressung Valbuenas als Komplize agiert und für die Erpresser vermittelt zu haben, hieß es. Seit November wird gegen ihn ermittelt. Valbuena von Olympique Lyon war im Juni mit der Veröffentlichung eines Sexvideos bedroht worden, sollte er nicht 150 000 Euro zahlen. Benzema drohen mindestens fünf Jahre Haft.
In einer ersten Reaktion spielte sein Anwalt Alain Jakubowicz die Bedeutung der Aufhebung herunter. Ziel der Verteidigung sei es, „die Ehre von Karim Benzema reinzuwaschen.“ Wegen der Beschuldigungen war Benzema vom französischen Verband FFF im Dezember für die Nationalmannschaft für unbestimmte Zeit gesperrt worden. Benzema beteuerte mehrfach seine Unschuld und beklagte eine „Vorverurteilung“ durch die Medien. Man ziehe ihn „durch den Dreck“.