Meister und Pokalsieger Khedira, Kroos oder Arsenal-Trio - Legionäre feiern Titel
Berlin (dpa) - Sami Khedira holte mit Juventus Turin erneut das Double, Toni Kroos wurde erstmals mit Real Madrid Meister und in England hatte das Arsenal-Trio Mesut Özil, Shkodran Mustafi und Per Mertesacker am Ende einer enttäuschenden doch noch Grund zum Feiern.
Eine Vielzahl der im Ausland beschäftigten deutschen Fußball-Profis durfte erneut Titel bejubeln. Ein deutscher Weltmeister krönt sich am Samstag gar zum Champions League-Sieger, wenn Kroos mit Real auf Khedira mit Juventus trifft.
TITELSAMMLER: Wo Weltmeister Khedira spielt, ist der Erfolg. Mit dem VfB Stuttgart wurde der Mittelfeldspieler deutscher Meister, mit Real Madrid gewann er die Champions League, die Meisterschaft und zweimal den Pokal, und mit Juventus Turin ließ er wie im Vorjahr das Double folgen. Am Samstag könnte der 30-Jährige gegen seinen Ex-Club Real Madrid ein weiteres Mal die Königsklasse gewinnen. An guten Tagen wird Khedira mitunter von der italienischen Presse als „Fußball-Professor“ gefeiert.
HERZSTÜCK: Für Spieler von Real Madrid gibt es selten Lob aus Barcelona. Umso höher ist es zu bewerten, wenn der langjährige Barça-Star Xavi den deutschen Weltmeister Kroos als „Motor“ im Spiel der Königlichen bezeichnet. Damit liegt Xavi auf einer Linie mit vielen Experten, die Kroos als Herzstück des Real-Starensembles sehen. In diesem Jahr gelang Kroos nun auch erstmals der Gewinn der Meisterschaft - vor Rivale Barça. Für die Katalanen um den deutschen Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen blieb nur der Pokalsieg.
TROSTPREIS: Erstmals in der 20-jährigen Ära unter Trainer Arsène Wenger hat der FC Arsenal die Champions League verpasst. Damit muss sich das deutsche Weltmeister-Trio Mesut Özil, Per Mertesacker und Shkodran Mustafi in der kommenden Saison mit Europa-League-Spielen begnügen. Immerhin sprang am Ende einer enttäuschenden Saison wenigstens der Gewinn des FA Cups gegen Meister FC Chelsea im Wembleystadion heraus. Eine Art Trostpreis war auch der Cuperfolg von Paris Saint-Germain. Das Team um die beiden Deutschen Julian Draxler und Kevin Trapp war zuvor in der Liga von AS Monaco entthront worden.
WELTENBUMMLER: Bremen, Chelsea, Sevilla, Florenz, Anderlecht, Trabzon, Piräus - der einstige Nationalspieler Marko Marin hat in den vergangenen fünf Jahren fast häufiger den Verein gewechselt als Tore erzielt. Immerhin gewann er mit dem griechischen Rekordchampion Olympiakos erstmals einen Meistertitel. Doch mit 14 Saisonspielen blieb Marin auch dort nur eine Randerscheinung.
MEISTERLICH: Nach Meisterschaften mit dem VfB Stuttgart und Bayern München holte der 14-malige Nationalspieler Serdar Tasci auch mit Spartak Moskau den Liga-Titel. Andreas Beck wurde derweil mit Besiktas Istanbul in der Türkei Meister, und in Österreich gehörten Torhüter Alexander Walke und Marc Rzatkowski dem Team von Serienmeister RB Salzburg an.
TRAINERGLÜCK: Dino Toppmöller ist gerade einmal 36 Jahre alt und schaffte in Luxemburg als Trainer des F91 Düdelingen bereits das Double, womit er zumindest in Sachen Titeln seinen Vater Klaus übertroffen hat. Dem einstigen Trainer des Jahres war in seiner gesamten Karriere nie ein Titel vergönnt gewesen. Jubeln durfte auch Roland Vrabec. Im März steckte der frühere St. Pauli-Trainer noch mit dem FSV Frankfurt im Abstiegskampf, gut zwei Monate später feiert er mit seinem neuen Club FC Vaduz den Fußball-Pokal. in Liechtenstein. Auch in Ungarn wird ein deutscher Coach den Cup gewinnen, wenn im Finale die früheren HSV-Trainer Thomas Doll mit Ferencvaros und Michael Oenning mit Vasas Budapest aufeinandertreffen.
UND SONST: Der Norweger Stale Solbakken wurde einst als Trainer des 1. FC Köln nach nicht einmal einem Jahr entlassen, weil die Spieler sein System nicht verstanden. Mit dem FC Kopenhagen feierte er nun schon seinen siebten Meistertitel in Dänemark. Auch der Schweizer Coach Rene Weiler erlebte einen Karrieresprung. Vor einem Jahr mit dem 1. FC Nürnberg in der Relegation gescheitert, gewann er nun mit dem RSC Anderlecht in Belgien die Meisterschaft. Trophäen sammelten auch die ehemaligen Bundesligaprofis Jefferson Farfan (Schalke 04) mit Lokomotive Moskau (Pokal), Igor de Camargo (Borussia Mönchengladbach) mit APOEL Nikosia (Meister) oder Eljero Elia (Werder Bremen, HSV) mit Feyenoord Rotterdam (Meister).
Die Meister und Pokalsieger in den Mitgliedsverbänden der Europäischen Fußball-Union (UEFA) stehen weitgehend fest. Ein Überblick zu den Titelträgern:
* Der Wettbewerb endete mit dem Kalenderjahr 2016
In Klammern die jeweilige Anzahl der Titel in diesem Wettbewerb