Klinsmann mit US-Team auf WM-Kurs - 1:0-Sieg

Sandy (dpa) - Projektleiter Jürgen Klinsmann verabschiedete sich mit einem breiten Grinsen in den Sommerurlaub. „Ich denke, das große Bild ist, dass wir mit jedem Spiel wachsen“, resümierte der US-Nationalcoach nach dem 1:0 (0:0) gegen Honduras.

Zuvor lagen vier intensive Wochen, an deren Ende nicht nur die Teilnahme an der WM-Endrunde in Brasilien fast gesichert scheint, sondern auch die Kritik am früheren Bundestrainer verstummt ist. Erst der Prestigeerfolg gegen Deutschland und seinen Nachfolger Joachim Löw, dann drei Erfolge in der WM-Qualifikation - das US-Team ist wieder auf Kurs. In der CONCACAF-Zone führen Klinsmanns Boys mit 13 Punkten die Tabelle vor Costa Rica (11), das Panama 2:0 (0:0) bezwang, und Mexiko (8) an. Bis zum Vierten Honduras, der nach jetzigem Stand in die Playoffs müsste, sind es schon sechs Zähler Abstand. Am Strand seines Wohnortes im kalifornischen Huntington Beach darf sich der frühere Welt- und Europameister getrost Gedanken über sein zweites WM-Turnier als Trainer machen.

Die US-Kicker scheinen in der Tat auf einem guten Weg zu sein, wie auch Klinsmann befand: „Das Team versteht jetzt, dass es in diesen Spielen nicht nur um die körperlichen Fähigkeiten geht, es sind auch die mentalen. Wir werden mental immer stärker. Wir sind jetzt bereit durch diese Spiele zu gehen.“

Das sah im Februar dieses Jahres noch anders aus. Nach einem 1:2 zum Auftakt der entscheidenden Qualifikationsphase in Honduras schien die WM-Teilnahme in große Gefahr zu geraten und die Kritik am Strahlemann aus Germany wuchs. Vielerorts war es schwer verständlich, dass der frühere Weltklassestürmer immer wieder neue Spieler testete sowie Taktik und System ständig änderte.

Inzwischen scheint Klinsmann seine beste Elf gefunden zu haben. Dazu gehört neben dem Schalker Bundesligaprofi Jermaine Jones auch Jozy Altidore, der gegen Honduras vor 20 250 Zuschauern im Rio Tinto Stadium von Sandy/Utah den Siegtreffer erzielte (73.). Es war bereits sein vierter Treffer in den letzten vier Partien, was vor ihm nur fünf US-Spielern gelang. „Es sind nicht nur die Tore, die er erzielt hat. Die Arbeit, die er für das Team leistet, ist genial“, lobte Klinsmann den Stürmer von AZ Alkmaar, der es in der abgelaufenen Saison der niederländischen Ehrendivision auf stolze 23 Tore in 33 Spielen brachte.

Mit Spielen in Costa Rica und gegen Mexiko am 6. und 9. September geht es für das US-Team in der Qualifikation weiter. Dann könnte die zehnte WM-Teilnahme bereits gesichert und die Erfolgsserie weiter ausgebaut werden. Seit dem 1. September 2001 sind die Vereinigten Staaten in nun schon 25 Heimspielen (23 Siege) unbesiegt geblieben. Ein wenig auch Klinsmanns Verdienst.