Klinsmann muss mit den US-Fußballern in die Warteschleife
Kingstown (dpa) - Zitterpartie für Jürgen Klinsmann und seine US-Boys: Trotz eines 6:0-Sieges gegen St. Vincent und die Grenadinen und einer Klasse-Leistung von BVB-Profi Christian Pulisic ist der Einzug in die nächste Quali-Runde als Gruppenzweiter hinter Trinidad und Tobago noch nicht gesichert.
Der Dritte Guatamala hat gegen den Tabellenführer in der Nacht zum Samstag ein 2:2-Unentschieden erkämpft und kann bei einem hohen Sieg gegen Schlusslicht St. Vincent und einer gleichzeitigen Niederlage der US-Truppe am Dienstag gegen Trinidad noch an Klinsmanns Jungs vorbeiziehen.
Pulisic, der bei Jürgen Klopps FC Liverpool im Gespräch ist, avancierte zum Star des Spiels, obwohl Klinsmann ihn erst in der 67. Minute ins Spiel brachte. Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung gelang dem in Pennsylvania geborenen Angreifer das 4:0, das 5:0 legte er auf, in der Nachspielzeit traf der junge Mann mit kroatischen Wurzeln abermals. „Christian Pulisic, der ist heute die Geschichte“, urteilte der US-Fernsehsender ESPN. Dessen Experte, der ehemalige Chelsea-Profi Craig Burley, attestierte Pulisic „ein gutes Fußballerhirn“.
Mit Bobby Wood vom Hamburger SV hatte in weiterer Bundesliga-Profi im Team von Klinsmann den Torreigen (28.) mit einem gezielten Schuss von der Strafraumkante eröffnet. Vier Minuten später der frischgebackene Vater Matt Besler (Kansas City) zum 0:2. Kurz vor der Halbzeitpause baute Jozy Altidore (Toronto FC) nach einem Foul an Wood per Elfmeter auf 0:3 aus.
Der eingewechselte Pulisic traf in der 71. Minute, ehe Sascha Kljestan von den New York Red Bulls das Ergebnis auf 5:0 schraubte. Dem jungen Wahl-Westfalen war es vorbehalten, in der Nachspielzeit den Schlusspunkt zu setzen.
Nahziel für Klinsmann ist das „Hexagonal“ - bei dem Sechser-Turnier spielen dann die besten sechs Teams aus Nord- und Südamerika ab Herbst die bis zu vier Startplätze für die WM in Russland 2018 aus.
Ein anderer Deutscher an der Seitenlinie hatte weniger Grund zum Jubel: Panama schlug zu Hause durch Tore von Gabriel Torres (28.) und Abdiel Arroyo (93.) Winnie Schäfers „Reggae Boyz“ aus Jamaika mit 2:0.
Damit steht Panama mit 10 Punkten an zweiter Stelle in der Gruppe B und zieht sicher in die Runde der besten sechs Team im Regionalverband Concacaf ein. Jamaika hingegen hat keine Chance mehr auf das Erreichen der Endrunde in Russland.
„Wir sind sehr glücklich“, sagte Panamas Trainer Hernán Darío „Bolillo“ Gómez nach der Partie. „Es war ein hartes Spiel. Aber die Spieler sind sehr organisiert, taktisch aufgetreten.
Panama spielt am kommenden Dienstag gegen Costa Rica um die Gruppenführung. Die Costa Ricaner sind aber ebenfalls bereits für die Runde der besten Sechs qualifiziert.