Klinsmanns US-Team gegen Angstgegner Jamaika

Boston (dpa) - Der Sieg gegen Deutschland hat Jürgen Klinsmanns US-Team reichlich Selbstvertrauen beschert, doch bei Misserfolgen in der WM-Qualifikation könnte der Prestige-Erfolg schnell in Vergessenheit geraten.

Fünf Tage nach dem 4:3 im Freundschaftsspiel gegen die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw muss das US-Team am Freitag in Kingston gegen Gastgeber Jamaika antreten. In der Woche danach folgen Heimspiele gegen Panama und Honduras um wichtige Punkte auf dem Weg zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.

„Das werden schwere Spiele, aber wir haben uns gegen zwei Top-Teams darauf vorbereitet. Jeder Sieg gibt dir Selbstvertrauen“, sagte Kapitän Clint Dempsey, der gegen Deutschland zweimal traf und wenige Tage zuvor beim 2:4 gegen Belgien ebenfalls erfolgreich war.

Im Gegensatz zu den Freundschafts-Kicks sind die Amerikaner diesmal favorisiert. Doch bislang kamen sie mit dieser Bürde nur mäßig zurecht. Drei Spiele, vier Punkte, Rang vier lautet die Zwischenbilanz. Nur die ersten drei Teams qualifizieren sich direkt für Brasilien, der Vierte muss in die Relegation gegen Neuseeland.

Man wolle in den kommenden drei Partien so viele Punkte wie möglich holen, betont Dempsey. Doch mit Jamaika wartet eine Art Angstgegner auf die Klinsmann-Elf. In der Heimat von Reggae und Rum haben die Amerikaner bislang noch nie gewonnen, kamen lediglich zu vier Remis und blamierten sich am 7. September gar mit 1:2. Passend zur Vorstellung war damals die Ausrede von Stürmer Herculez Gomez: „Das Gras auf den Rängen war besser als das auf dem Platz.“

Klinsmann hat seine Lehren aus jenem Match gezogen. Bereits am Dienstag flog das Team nach Kingston, um sich zu akklimatisieren. „Wir denken, dass es wichtig war, früher herzukommen, sich an die Umgebung und alles zu gewöhnen“, sagte der Schwabe. Für den Spieltag sind 32 Grad vorhergesagt. Bereits im Februar habe man bei der 1:2-Niederlage in Honduras gelernt, dass man sich nicht einfach an 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnen könne, wenn man zwei Tage vorher ankomme, erläuterte Klinsmann.

Die zeitige Anreise hatte noch etwas Gutes: Am Dienstag konnten Klinsmann und Co. ihren Gegner bereits live beobachten. Das Team saß auf der Tribüne, als Jamaika mit 0:1 gegen Mexiko verlor.