Koller streicht TV-Auftritt - Irland ohne Keane
Dublin (dpa) - Österreichs Trainer Marcel Koller versteht keinen Spaß. Der Schweizer strich drei Tage vor dem WM-Qualifikations-Spiel der Österreicher in Irland den Besuch des Teams bei der TV-Show „Wetten, dass..?
“.
In Wien hätte Werder-Stürmer Marco Arnautovic dem Comedian Oliver Pocher einen Ball auf den Hintern schießen sollen. Diesen Live-Auftritt untersagte Koller kurzerhand. „Wir dürfen nicht locker lassen. Sehen die Iren eine Möglichkeit, beißen sie zu“, erklärte der Fußball-Coach vor der Partie am Dienstag. Für die Alpenrepublik und die Iren geht es in Deutschlands Gruppe C darum, die Schweden von Platz zwei zu verdrängen.
Den Österreichern würde im Aviva-Stadium von Dublin aufgrund der besseren Tordifferenz schon ein Remis reichen, um die spielfreien Schweden nach ihrem 0:0 gegen die Iren vom Freitag abzulösen. Koller warnt nach Österreichs deutlichem 6:0-Sieg gegen Färöer allerdings vor der Aufgabe auf der grünen Insel. „Irland ist ein anderer Maßstab. Die Stimmung in Dublin ist mit Sicherheit gut, und Giovanni Trapattoni wird sein Team perfekt auf uns einstellen.“ Irland und Österreich haben beide sieben Punkte auf dem Konto, die Schweden acht. Deutschland ist mit 13 Zählern Favorit auf den Gruppensieg.
Die Iren, Österreicher und Schweden bewerben sie also um die Rolle des ersten Herausforderers der DFB-Elf. Zudem ist Platz zwei wichtig: Die besten acht Gruppen-Zweiten spielen in einer K.o.-Phase die restlichen WM-Teilnehmer für 2014 in Brasilien aus.
Verteidiger Emanuel Pogatetz freut sich auf das direkte Duell um Tabellenplatz zwei. „Solche Spiele machen am meisten Spaß. Da geht es um viel, und da kann man sich noch besser motivieren“, erklärte der Legionär von West Ham United, der einen von Beginn an engagierten Gegner erwartet: „Die Iren werden körperbetonten und direkten Fußball
spielen, da müssen wir uns dagegenstemmen.“
Die Premier-League-gestählten Iren müssen den Ausfall ihres Kapitäns Robbie Keane verkraften. Der 32 Jahre alte Stürmer fällt wegen einer Wadenverletzung aus, die er am Freitag beim 0:0 in Schweden erlitt. Der Achtungserfolg bei den Skandinaviern sollte die Iren laut Abwehrspieler John O’Shea nicht leichtsinnig werden lassen. „Wir sind zwar die Heimmannschaft, doch wir müssen es vermeiden, Alles oder Nichts zu spielen“, befand der Profi des FC Sunderland, „die Angreifer Österreichs sind sehr gefährlich.“
Trainer Trapattoni bringt es trotz des Keane-Handicaps auf den Punkt. „Es ist ganz einfach: Wir müssen raus gehen und das Spiel gewinnen, wenn wir uns für die Weltmeisterschaft qualifizieren wollen.“