Kopfstoß im Kabinengang: Bastia-Profi attackiert PSG-Spieler
Paris (dpa) - Unfassbare Szene auf dem Weg in die Kabine: Nach dem Sieg von Paris St. Germain gegen den SC Bastia hat Gästeprofi Brandão in den PSG-Katakomben für einen Eklat gesorgt. Die Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie der Brasilianer wartet, bis Paris-Profi Thiago Motta auf dem Weg in die Umkleide an ihm vorbeikommt.
Brandão geht langsam auf den Ersatzkapitän des Titelverteidigers zu, stellt sich vor ihn und verpasst dem Italiener einen Kopfstoß.
Brandão rennt direkt in die Kabine, Motta versucht ihm zu folgen, er muss von Mitspielern, Trainer Laurent Blanc und auch dem gegnerischen Coach Claude Makelele anschließend erstmal beruhigt werden. Seine Nase blutet. Minuten nach dem Vorfall am Samstag hatte sich auch PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi noch nicht beruhigt. „Das ist sehr schlimm für den französischen Fußball“, sagte er. „Die Liga muss nun harte Urteile fällen.“ Bei BeIn Sport Television forderte Al-Khelaifi eine lebenslange Sperre für Brandão.
Der Brasilianer war vor der Saison von St. Etienne nach Bastia gewechselt. Bei seinem ehemaligen Club war der 34 Jahre alte Mittelstürmer in der vergangenen Saison bereits wegen eines Ellbogenchecks für vier Spiele gesperrt worden - Gegner damals: Paris St. Germain. Nun droht dem gebürtigen Paulista eine drakonische Strafe, selbst wenn Motta die Bastia-Spieler während des 2:0-Siegs am Sonntag im Parc des Princes provoziert haben sollte. Laut Bastias Julian Palmieri soll Motta sie zuvor auf dem Feld beleidigt haben.
Brandãos Reaktion allerdings ist untolerierbar - zumal sie auch nicht mehr während des Spiels und quasi im Affekt passierte, sondern er Motta regelrecht auflauerte. „Wenn mein Spieler angefangen hat, ist das eines Profis unwürdig und wir werden Maßnahmen ergreifen“, zitierte „Le Parisien“ Bastia-Trainer Makelele.
Das dürfte auch die Ligue 1 schnellstmöglich. Laut Medienberichten vom Sonntag hängt die Dauer einer Sperre auch von der Schwere der Verletzung ab. Bei einem Vergehen ohne Verletzungsfolge oder einer Verletzung, die den Gegner nicht vom Spielen abhält, sieht das aktuelle Reglement demnach einen Ausschluss von bis zu acht Partien vor. Ist der Gegner weniger als acht Tage arbeitsunfähig, kann der Übeltäter bis zu einem Jahr gesperrt werden, bei über acht Tagen bis zu zwei Jahren.