Lampard macht die Liga spannend: ManCity-Pleite

London (dpa) - Nach dem Abpfiff war an der Stamford Bridge noch lange nicht Schluss. Aufgeheizt von der intensiv geführten Partie beim 2:1 (1:1) zwischen dem FC Chelsea und Manchester City lieferten sich die Spieler beider Teams eine heftige Auseinandersetzung im Kabinengang.

Für den Mann des Abends waren die hochkochenden Emotionen nichts Besonderes. „Manchmal überdreht man“, sagte Chelseas Siegtorschütze Frank Lampard, „weil in großen Spielen auf beiden Seiten jeder gewinnen will. Das habe ich schon oft erlebt.“

Der 33 Jahre alte Mittelfeldrenner des FC Chelsea avancierte in der 82. Minute zum Matchwinner. Lampard verwandelte einen von Joleon Lescott verschuldeten Handelfmeter für die „Blues“ und besiegelte damit die erste Saison-Niederlage von Liga-Primus Manchester City. Zuvor hatten Mario Balotelli (2.) für City und Raul Meireles (34.) für Chelsea getroffen. Mit dem Siegtor und dem leidenschaftlichen Jubel vor Chelseas Fantribüne Matthew Harding Stand lieferte Frank Lampard ein klares Bekenntnis zu seinem Club.

„Ich weiß, was ich diesem Verein zu geben habe“, sagte der 84-fache englische Fußball-Nationalspieler, „ich habe noch einen Vertrag über eineinhalb Jahre und ich will mein Bestes geben.“ Britischen Medienberichten zufolge sollte Lampard angeblich im Winter zu Real Madrid wechseln. Chelseas Trainer André Villas-Boas hatte ihn gegen Manchester City zum zweiten Mal nacheinander nicht von Anfang an aufgeboten. In 24 Saisonspielen stand der Routinier nur 16 Mal in Chelseas Startelf.

Mit dem 2:1-Erfolg sorgten die Londoner für neue Spannung an der Tabellenspitze. Der Vorsprung von Spitzenreiter Manchester City auf den Titelverteidiger und Stadtrivalen United beträgt nur noch zwei Punkte. Chelsea verbesserte sich mit 31 Punkten aus 15 Spielen auf Rang drei. Der dreimalige Premier-League-Champion hat bei sieben Zählern Rückstand auf die Citizens ebenfalls noch Titelchancen.

„Wir brauchten die Wende und haben sie mit drei eindrucksvollen Spielen in der Liga und in der Champions League geschafft“, sagte der auf der Insel nicht unumstrittene Coach Villas-Boas. City-Trainer Roberto Mancini spielte nach dem Aus in der Champions League den neuerlichen Rückschlag für sein Team herunter.

„Für uns hat sich nichts geändert“, sagte der Italiener, „die Saison ist noch lang und sehr hart.“ Der Boulevard nahm die erste Saisonpleite des Scheich-Clubs mit Erleichterung zur Kenntnis: „Manchester City ist geschlagen - darum hatten ihre Rivalen beinahe auf Knien gebetet“, schrieb „The Sun“ blumig.