Lazio jagt Juve und wittert seine Titelchance
Rom (dpa) - Der nächste Ausrutscher von Juventus Turin lässt die Fans von Lazio Rom vom dritten Meistertitel in der Vereinsgeschichte träumen.
13 Jahre nach dem letzten Scudetto ist der Hauptstadtclub in der italienischen Fußball-Meisterschaft wieder in der absoluten Spitzengruppe dabei und derzeit der gefährlichste Rivale für Titelverteidiger und Spitzenreiter Juve. In seiner zweiten Saison in Italien darf sich Miroslav Klose damit ernsthafte Hoffnungen auf den Titelgewinn machen. Nach dem ersten Rückrundenauftritt hat der Tabellenzweite 42 Punkte eingefahren. Als Lazio 2000 den Titel gewann, standen am 20. Spieltag genauso viele Punkte auf dem Konto. Ein gutes Omen, meinen die Tifosi.
Weil der Meister in Parma nicht über ein 1:1 hinauskam und Lazio 2:0 gegen Atalanta Bergamo gewann, ist Turins (45 Punkte) Vorsprung auf Lazio auf drei Zähler zusammengeschrumpft. „Juve zittert“, titelte der in Rom erscheinende „Corriere dello Sport“ am Montag. Lazio-Trainer Vladimir Petkovic bleibt trotz der Euphorie in der Ewigen Stadt zurückhaltend: „Den Titel hat Juve in der Hand“, betonte der Coach.
Seit 14 Spielen ist sein Team nun aber schon ungeschlagen. Das Selbstvertrauen steigt. „Lazio darf sich Hoffnungen auf mehr machen. Wir können noch besser werden“, räumte Petkovic ein. Mit der Leistung gegen Bergamo war der Trainer aber nicht zufrieden. Vor allem in der ersten Halbzeit vermisste der Coach den Einsatzwillen seines Teams.
Obwohl Klose leer ausging, bekam der deutsche Nationalspieler wieder gute Kritiken: „Er schien ein wenig müde zu sein. Aber allein seine Anwesenheit reicht, um die Gegner k.o. gehen zu lassen“, urteilte die „Gazzetta dello Sport“. Mit zehn Liga-Treffern ist der 34-Jährige wie in der vergangene Saison Lazios erfolgreichster Torschütze. In der Torjägerliste der Serie A ist der ehemalige Bayern-Stürmer jedoch zurückgefallen. Es führt Stürmerstar Edinson Cavani mit 16 Treffern.
In der Tabelle folgt Cavani mit seinem SSC Neapel (40) dagegen hinter Kloses Römern auf Rang drei. Am Sonntag gewannen die Süditaliener 3:0 gegen Palermo und machten damit genauso Punkte auf Spitzenreiter Juve gut wie Inter Mailand (38). Nach 33 Tagen ohne Sieg meldeten sich die Mailänder mit einem 2:0 gegen Aufsteiger Delfino Pescara zurück. Der AC Florenz (35) fiel dagegen zurück. Das Team des früheren Bayern-Stürmers Luca Toni unterlag in Udine klar 1:3. Auch der AS Rom (32) geriet beim 0:1 in Catania unter die Räder. Der Tabellensiebte AC Mailand (31) kam bei Sampdoria Genua nur zu einem 0:0.