Letzte EM-Arena in der Ukraine eröffnet
Lwiw (dpa) - Gut sieben Monate vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft hat die Ukraine ihr letztes von vier Stadien mit einer Gala der Öffentlichkeit übergeben.
Mehr als 30 000 Menschen waren zu der Eröffnungszeremonie in der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) eingeladen, wie Medien in Kiew berichteten. Der Bau der Lwiw-Arena hatte sich immer wieder verzögert. Zuvor waren bereits Stadien in Kiew, Donezk und Charkow eröffnet worden. Die Euro 2012, die die Ex-Sowjetrepublik gemeinsam mit dem Nachbarn Polen austrägt, beginnt am 8. Juni.
Der zur Eröffnung zunächst erwartete ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch kam nach Angaben seiner Sprecherin Darja Tschepak nicht nach Lwiw. Der Staatschef habe sich bei einem Arbeitsbesuch vorab in dem Stadion mit den knapp 35 000 Plätzen umgeschaut. Der aus dem russischsprachigen Osten der Ukraine stammende Janukowitsch gilt in proeuropäischen Teil des Landes an der Grenze zu Polen als extrem unbeliebt. Seine Gegner hatten Proteste angekündigt.
Auch der Chef des ukrainischen Fußballverbandes, Grigori Surkis, wohnte der Zeremonie nicht bei. Nach Medienberichten hatte sich Surkis bei einem Freundschaftsspiel in der Türkei ein Bein gebrochen. Bis zuletzt hatten Beobachter zudem von Schwierigkeiten am Stadionbau berichtet. Dabei ging es um fehlende Stücke am Dach, um noch nicht entfernte Baukräne sowie herumliegenden Bauschutt.
Das erste Testspiel Ukraine-Österreich ist für den 15. November angesetzt. Die Bauzeit für das Stadion dauerte drei Jahre und hatte letztlich nur durch ein Dreischichtsystem der Arbeiter an Fahrt gewonnen. Experten rechnen mit Gesamtkosten von rund 210 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie die ursprünglichen veranschlagten 94,6 Millionen Euro.