Letzter gegen Erster: Magath bei Heim-Debüt gegen Chelsea
London (dpa) - Felix Magath hat vor seinem Heim-Debüt in der Premier League Wichtigeres zu tun, als sich mit Chelseas Star-Trainer José Mourinho zu beschäftigen.
„Es interessiert mich nicht, wer Coach des Gegners ist“, sagte Magath vor dem Duell des Schlusslichts FC Fulham am Samstag gegen den Tabellenführer der Premier League. „Wir denken nur daran, wie wir dieses Spiel gewinnen können“, meinte der neue Coach der „Cottagers“.
Weniger als 72 Stunden nach der langen Reise zur Champions-League-Partie in Istanbul könnten die Chelsea-Profis zum Derby ins Stadion des Gegners spazieren. Nur etwa 20 Minuten bräuchten sie von der Stamford Bridge einmal quer durch den Londoner Stadtteil Fulham bis zum Craven Cottage an der Themse. Ansonsten liegen allerdings Fußball-Welten zwischen den Nachbarn: 39 Punkte - oder eine ganze Liga. Nur einmal in den letzten 35 Aufeinandertreffen konnte Fulham Chelsea bezwingen.
Kein Wunder also, dass Magath vor seinem zweiten Einsatz auf der Insel andere Sorgen hat als Mourinho. In den verbleibenden elf Partien muss er vier Zähler Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze in Englands Liga aufholen. Eine schwere Aufgabe für die Mannschaft mit den drei deutschen Kickern Lewis Holtby, Sascha Riether und Ashkan Dejagah, die seit sieben Partien auf einen Sieg wartet.
„Das Training zeigt Wirkung. Ich bin überzeugt, dass wir ein gutes Spiel machen. Es ist ein Vorteil für uns, dass Chelsea am Mittwoch in Istanbul gespielt hat. Das kann unsere Chance sein“, meinte Magath. Favorit sei aber Chelsea. „Jeder kennt ja die Tabelle.“ Mourinho begrüßte die Aussage seines Pendant: „Ich muss Magath loben.“ Immerhin sei dieser der erste Trainer, der zugebe, dass sich das Spiel durch Chelseas Reise verändere.
Anfang der Woche hat Fitness-Fan Magath mit den Fulham-Profis einen Leistungstest absolviert. Das Ergebnis habe ihm gezeigt, dass die Konditionsarbeit nicht höchste Priorität haben müsse. Verbesserungspotenzial gebe es aber schon, meinte Magath. Angesprochen auf die umstrittenen Trainingsmethoden des Deutschen, sagte Mourinho: „Die kenne ich nicht. Ich kenne aber seinen Lebenslauf - und das ist einer der besten von allen Trainern in der Liga.“
Probleme scheint es in Fulham mit Winter-Transfer Konstantinos Mitroglou zu geben. Der griechische Nationalstürmer sei noch nicht bereit für die Anforderungen, die die englische Liga stelle, erklärte Magath und ließ Raum für Spekulationen. Die deutschen Kicker indes seien fit. Lob gab es für Dejagah. „Ich kann mich auf ihn verlassen. Für ihn war es gut, dass ich hier Trainer geworden bin“, sagte Magath über den früheren Hertha- und Wolfsburg-Profi, der mit dem Coach einst deutscher Meister beim VfL wurde.
Große Sorgen über Chelsea macht sich Magath offenbar nicht, denn gegen solch einen Gegner anzutreten, sei immer einfach. „Chelsea ist das bessere Team und muss das Spiel machen. Wir werden reagieren. Das ist leichter“, sagte der 60-Jährige zur taktischen Ausrichtung, ehe er dann doch noch einige Worte über Mourinho verlor. Gegen ihn und die Blues war Magath als Coach des FC Bayern München 2004/05 im Viertelfinale der Champions League gescheitert. „Wir ähneln uns sehr. Wir haben beide einige Titel gewonnen. Und wir hassen es beide, zu verlieren“, meinte Magath. Einer der beiden wird am Samstag also womöglich einen unerfreulichen Abend haben.