Anelka erwägt Einspruch gegen Fünf-Spiele-Sperre
London (dpa) - Nicolas Anelka will die Fünf-Spiele-Sperre wegen des sogenannten Quenelle-Grußes nicht auf sich sitzen lassen. Der französische Ex-Nationalspieler erwägt nach Angaben seines Clubs West Bromwich Albion, Einspruch gegen das Urteil des englischen Fußball-Verbandes (FA) einzulegen.
Nach Angaben der FA hat Anelka dazu sieben Tage Zeit. West Brom hat auf den Schuldspruch bereits reagiert und den 34 Jahre alten Stürmer für die Dauer des Disziplinarverfahrens gesperrt.
Anelka hatte am 28. Dezember beim 3:3 bei West Ham United in der englischen Premier League einen Treffer mit dem Quenelle-Gruß des umstrittenen Komikers Dieudonné gefeiert. Die Geste - die linke Hand auf dem rechten durchgestreckten Arm - gilt in Frankreich als „verdeckter“ oder „umgekehrter Nazi-Gruß“. Der Profi wurde nun von der FA für fünf Spiele gesperrt und zu einer Geldstrafe in Höhe von 80 000 Pfund (97 000 Euro) verurteilt. Obwohl Anelka erklärt hatte, der spezielle Torjubel sei bloß eine Widmung für seinen Freund Dieudonné gewesen, löste sein Verhalten vor allem in Frankreich und England einen Sturm der Entrüstung aus.
In der Urteilsbegründung hieß es, Anelka habe gegen die FA-Regeln verstoßen, der Verband sei aber nicht der Auffassung, dass er ein Antisemit sei. „Nicht antisemitisch? Ihr macht Witze... Anelka wusste genau, was er mit dem Quenelle-Gruß tat“, schrieb der „Daily Mirror“. Der Franzose ließ über seine Anwälte eine Mitteilung verbreiten. Er sei erfreut, dass die Kommission ihn nicht als Antisemit sehe und anerkenne, dass es ihm bei der Geste nicht um Antisemitismus gegangen sei. Nach dem schriftlichen Urteil wolle er endgültig entscheiden, ob er in die Berufung gehe.