Ligapokal als Appetitanreger für Chelsea
London (dpa) - Es geht nur um den englischen Ligapokal, aber Chelseas neuer Fußball-Superstar Eden Hazard warnt seine Kollegen vorsichtshalber vor zu viel Lockerheit.
„Diese Trophäe kann sehr wichtig sein. In dieser Saison können wir drei Wettbewerbe gewinnen. Ich bin überzeugt, dass wir das auch schaffen können“, sagte der 24 Jahre alte Offensivmann vor dem Finale gegen Tottenham Hotspur am Sonntag dem „Evening Standard“. Die Geschichte lehrt die Blues zur Wachsamkeit. Vor sieben Jahren hatte man auch die Hoffnung auf mehrere Trophäen und stand am Ende mit leeren Händen da - der Anfang war eine Finalniederlage im Ligapokal gegen Tottenham.
In der Premier League führt der FC Chelsea in dieser Saison die Tabelle mit fünf Zählern Vorsprung vor Meister Manchester City an. In der Champions League erwarten die Blues am Mittwoch Paris St. Germain nach dem 1:1 im Hinspiel des Achtelfinale zur zweiten Partie an der Stamford Bridge. Tottenham scheint ein leichter Gegner zu sein - trotz einer schmerzhaften 3:5-Niederlage am Neujahrstag an der White Hart Lane.
Hazard hat seit seinem Wechsel auf die Insel vor drei Jahren mit Chelsea bisher nur 2013 die Europa League gewonnen. „Wir haben eine gute Mannschaft. Unsere Siegermentalität ist sehr stark ausgeprägt“, sagte der Belgier. Diese Mentalität soll Tottenham in der Endspiel-Neuauflage von 2008 nun zu spüren bekommen.
Doch die Erinnerung an die Niederlage ist auch eine Warnung. Damals gingen die Spurs mit einem 2:1 als Sieger vom Rasen. Es war das erste Endspiel im neuen Wembleystadion. Für Chelsea folgten später Platz zwei in der Premier League und die dramatische Niederlage im Finale der Champions League im Elfmeterschießen gegen Manchester United. Diesmal soll das anders sein. „Ich bin zu einem Club wie Chelsea gekommen, um Titel zu gewinnen. Endspiele sind nicht da, um gespielt zu werden, sie sind da, um gewonnen zu werden“, sagte Stürmer Diego Costa.
Für Tottenham geht es nach dem Aus in der Europa League durch die 0:2-Niederlage beim AC Florenz um die letzte Titelchance in dieser Saison. Die Laune an der White Hart Lane ist allerdings im Keller. Kurios: Ausgerechnet Chelsea-Leihgabe Mo Salah sorgte mit dem zweiten Tor für die Fiorentina für die Entscheidung. „Wir müssen uns sehr schnell erholen. Am Sonntag haben wir wieder ein Finale“, meinte Spurs-Coach Manuel Pochettini nach dem Abschied aus Europa.
Er hatte in Italien Torjäger Henry Kane und den zuletzt überzeugenden Andros Townsend lange Zeit auf der Bank gelassen und ihnen so eine Pause gegönnt. Dieser Schachzug ging gegen Florenz nicht auf. Ob er sich gegen Chelsea positiv auswirkt, ist offen. Die Spurs stehen zum dritten Mal in acht Jahren im Endspiel des Ligapokals. Der Triumph gegen die Blues vor sieben Jahren war der bislang letzte Titelgewinn des ersten englischen Europapokalsiegers.