Manchester City suspendiert Skandalprofi Tevez
London (dpa) - Manchester City hat Stürmer Carlos Tevez nach dem Eklat im Champions-League-Spiel beim deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München für maximal zwei Wochen suspendiert.
Der 27 Jahre alte Argentinier, der bei der 0:2-Pleite in München seine Einwechslung verweigert hatte, wird bis zur endgültigen Klärung des Falls vom Training der „Citizens“ ausgeschlossen, bestätigte der Club auf seiner Homepage. Erst nach einer zeitnahen Anhörung will der Tabellenzweite der Premier League entscheiden, ob Tevez überhaupt eine Zukunft bei ManCity hat.
City-Trainer Roberto Mancini wollte Tevez Mitte der zweiten Spielhälfte einwechseln, doch der Angreifer wollte sich nicht einmal aufwärmen. „Wenn wir uns als Team verbessern wollen, kann Carlos nicht mehr mit uns spielen“, hatte der wütende Mancini in einer ersten Reaktion gesagt. „Unter mir hat er keine Zukunft. Aber es gibt einen Vorsitzenden, der entscheidet.“
Unmittelbar nach dem Abpfiff hatte sich Tevez beim Verein und allen Fans „für alle Missverständnisse in München“ entschuldigt. Er sei angesichts einiger Verwirrung auf der Bank missverstanden worden, sagte der exzentrische Südamerikaner. Im Sommer hatte Tevez mehrfach darauf gedrängt, City aus familiären Gründen verlassen zu dürfen. In 91 Spielen für die „Sky Blues“ hatte er seit 2009 insgesamt 53 Tore erzielt.
Sollten sich die jetzigen Vorwürfe bewahrheiten, müsste Tevez weltweit gesperrt werden, forderte FIFA-Vizepräsident Jim Boyce vom Fußball-Weltverband. „Was passiert ist, ist verabscheuungswürdig. Ich finde, die FIFA sollte die Macht haben, den Spieler von einer aktiven Rolle im Fußball auszuschließen“, erklärte der Nordire. „Die Leute in den Clubs und auf der FIFA-Führungsebene sollten daran denken: Wenn Carlos Tevez das tut, wer hält jemand anders davon ab, das in der nächsten oder übernächsten Woche zu tun?“, fragte Boyce.