Manuel Neuer Kandidat für Ballon d'Or: „Große Ehre“
Zürich (dpa) - Für Weltmeister Manuel Neuer wäre es die Krönung eines außergewöhnlichen Jahres. Der 28 Jahre alte Torhüter des FC Bayern München wurde als einer von drei Kandidaten für die Wahl zum Weltfußballer des Jahres nominiert.
Neben dem Keeper stellen sich im aktuellen Titelträger Cristiano Ronaldo und dem viermaligen Weltfußballer Lionel Messi zwei alte Bekannte dem Votum von Sportjournalisten, Nationaltrainern und Kapitänen. Die Verleihung des Ballon d'Or erfolgt bei einer Gala in Zürich am 12. Januar 2015.
„Das ist eine super Nachricht und eine sehr große Ehre für mich. Dass ein Torwart nominiert wird, ist ja nicht selbstverständlich. (...) Das habe ich aber in besonderem Maße auch meinen Mannschaften zu verdanken. Mit dem FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft haben wir ein großartiges Jahr 2014 gespielt und Titel gewonnen“, sagte Neuer in einer ersten Reaktion. Er könnte die Nachfolge von Lothar Matthäus antreten, der 1991 als bisher einziger Deutscher zum Weltfußballer gewählt worden war.
„Ich freue mich sehr für Manuel. Er hat bei der Weltmeisterschaft, aber auch in der Champions League und der Bundesliga überragende Leistungen geboten und Titel gewonnen“, lobte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den Keeper, der in der laufenden Saison in der Liga erst drei Gegentore hinnehmen musste. Als bisher letzter deutscher Torwart war 2002 Oliver Kahn für die Endauswahl nominiert worden, musste sich aber bei der Abstimmung dem Brasilianer Ronaldo geschlagen geben.
Für die Liste der FIFA-Weltauswahl 2014 mit 55 Namen wurden in Neuer, Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos, Mesut Özil, Jerome Boateng, Mats Hummels, Thomas Müller und dem inzwischen zurückgetretenen Philipp Lahm insgesamt acht Weltmeister nominiert. Dazu kommt Marco Reus, der das Turnier in Brasilien wegen einer Verletzung verpasst hatte, sowie in David Alaba, Xabi Alonso, Robert Lewandowski, Franck Ribéry und Arjen Robben weitere Bayern-Profis.
Bei der Wahl zum Trainer des Jahres zählt Joachim Löw zu den Finalisten. Der Weltmeister-Coach wurde zusammen mit Carlo Ancelotti, dem Trainer von Champions-League-Sieger Real Madrid, und Diego Simeone, Coach des unterlegenen Finalisten und spanischen Meisters Atlético Madrid nominiert.
Eine der Kandidatinnen für die Wahl zur Fußballerin des Jahres ist Nadine Keßler. Europas Spielerin des Jahres vom VfL Wolfsburg steht gemeinsam mit der fünfmaligen Weltfußballerin Marta aus Brasilien und der US-Amerikanerin Abby Wambach zur Wahl. „Ich kann es noch gar nicht fassen, sondern bin total überwältigt“, meinte Keßler.
Als Frauenfußball-Trainer wurden Ralf Kellermann von Champions League-Sieger VfL Wolfsburg, Maren Meinert, die mit den deutschen Juniorinnen den U20-Weltmeistertitel holte, sowie der japanische Nationaltrainer Norio Sasaki nominiert.