Maradona und Romário kritisieren Südamerika-Verband

São Paulo (dpa) - Brasiliens einstiger Fußball-Star Romário hat den südamerikanischen Fußballverband scharf kritisiert.

„Es ist eine Schande, was in der Conmebol passiert“, sagte er. „Ich hatte keine Ahnung, dass es eine korruptere Organisation geben könnte als die Fifa und den (brasilianischen Fußballverband) CBF“, meinte Romário bei einem Treffen in São Paulo.

In einem Bericht verurteilte Anwalt Jorge Pereira Schurman das Verschwinden von etwa 120 Millionen Dollar von Konten des CBF. Es gebe zudem Unklarheiten über Verträge, unter anderem zu Übertragungsrechten. Conmebol habe 430 Millionen Dollar an Vertragsgeldern für 2015 verloren, da höhere Angebote abgelehnt worden seien, sagte Schurman. „Es ist Zeit, dass die Verantwortlichen bestraft werden“, sagte Romário: „Es ist Zeit, dass sie ins Gefängnis gehen.“

Auch Argentiniens Fußball-Ikone Diego Maradona war nach dem Bericht empört. „Für uns ist das sehr ernst.“ Er bemängelte, dass die meisten Clubs seines Heimatlandes nicht an dem Treffen teilgenommen hätten, berichtete das brasilianische Sportportal Lance. Dies sei aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen des Präsidenten des argentinischen Fußballverbandes AFA, Julio Grondona, passiert, behauptete Maradona dem Bericht zufolge.

„Es ist eine Schande, wir leben unter der Diktatur eines Mafioso wie Grondona, der es nicht zulässt, dass ein Club sich auflehnt“, sagte Maradona. Er und Romário haben sich einer Initiative zur Erneuerung des regionalen Fußballverbands Conmebol angeschlossen. Zu den Zielen der Initiative des brasilianischen Erstligisten Corinthians zählt auch eine stärkere Beteiligung der Vereine an den Fernseheinnahmen aus dem Libertadores-Cup.