Mertesacker im Tief - Wengers trauriges Jubiläum

London (dpa) - Per Mertesacker kommt bei Arsenal London einfach nicht in Schwung. Vielleicht ist auch deshalb die Defensive um den deutschen Fußball-Nationalspieler die Problemzone beim Champions-League-Gegner von Borussia Dortmund.

„Die Verteidigung, die nicht verteidigen kann, ruiniert Wengers hausgemachte Taktik“, unkte die Zeitung „The Independent“ am Tag nach der 1:2-Niederlage bei Tottenham Hotspur. „Per Mertesacker hatte viele unsichere Momente, seine Kommunikation mit Alexandre Song brach komplett zusammen“, analysierte BBC-Chefkommentator Phil McNulty. Mertesacker selbst hatte vor der Partie im „Daily Mirror“ über Eingewöhnungsprobleme in England gesprochen. „Die Unterschiede zur Bundesliga sind sehr groß“, so der 76-fache Nationalspieler, „das Spiel ist sehr schnell, intensiv und es ist sehr hart für mich“. Mit dem für zehn Millionen Euro von Werder Bremen geholten Verteidiger ist der FC Arsenal auswärts in der höchsten englischen Fußball-Spielklasse noch ohne Sieg.

Und so war es nichts mit einer Feier für Trainer Arsene Wenger anlässlich des 15-jährigen Dienstjubiläums bei den „Gunners“. Dabei kommt der Coach eigentlich gerne an die White Hart Lane. Im Stadion des Nordlondoner Rivalen feierte der Trainer des FC Arsenal am 26. April 2004 mit Stars wie Thierry Henry und Jens Lehmann den Gewinn der englischen Fußball-Meisterschaft.

Doch die Feierlaune des Franzosen wurde durch die Pleite bei den „Spurs“ und den Beinbruch von Abwehrspieler Bacary Sagna gründlich verdorben. Tottenham entschied die 167. Auflage des Londoner Traditionsduells durch Tore des Ex-Hamburgers Rafael van der Vaart (40.) und von Kyle Walker (73.) für sich. Aaron Ramsey (51.) gelang lediglich der Ausgleich. Mit sieben Punkten aus sieben Spielen verharrt der FC Arsenal damit auf Rang 15 der Premier League.

„Wir müssen uns realistische Ziele setzen und den Kontakt zu den Teams halten, die um die Champions League kämpfen“, erklärte Wenger. Die Clubführung stellte sich demonstrativ hinter ihn. „Arsene ist unser Mann“, sagte der amerikanische Vereinseigentümer Stan Kroenke dem „Guardian“. Wir haben traumhaftes Vertrauen in ihn, er wird weiterhin auf junge Spieler setzen und die Situation meistern.“

Bei Manchester City steht Trainer Roberto Mancini trotz des 4:0-Erfolges bei den Blackburn Rovers in der „Tevezgate“-Affäre vor der Machtprobe. Nachdem der Argentinier Carlos Tevez im Champions-League-Spiel beim FC Bayern München (0:2) seine Einwechslung verweigert hatte, erklärte Mancini, dass der Stürmer unter seiner Regie „keine Zukunft mehr“ beim Tabellenzweiten der Premier League habe. Seinen Verbleib bei den „Citizens“ machte der Italiener von der Entscheidung der Club-Eigentümer im Fall Tevez abhängig.