Mourinho beschuldigt Balljungen nach Chelsea-Niederlage

London (dpa) - Der FC Chelsea ist doch nicht „unbesiegbar“. Nach der ersten Niederlage im 15. Premier-League-Spiel haderte Coach José Mourinho mit dem Glück und einem Balljungen.

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„Wir hatten Pech. Das bessere Team hat verloren. Die Mannschaft, die versucht hat zu gewinnen“, kommentierte Mourinho das 1:2 der Blues bei Newcastle United. Die Schuld gab der exzentrische Trainer einem Balljungen. „Der Ball verschwand, er kam nicht zurück, dann waren zwei Bälle auf dem Rasen, und die Balljungen sind weggelaufen“, schimpfte Mourinho über das angebliche Zeitschinden der Gastgeber.

Das Rennen um die englische Fußball-Meisterschaft ist nach der ersten Niederlage des Spitzenreiters wieder spannend. Der Vorsprung des FC Chelsea (36 Punkte) auf den Tabellenzweiten Manchester City schmolz in den vergangenen fünf Partien von neun auf drei Zähler.

Nach elf Siegen und drei Unentschieden erwischte es die Blues in Newcastle. Der frühere Freiburger Papiss Demba Cissé versetzte dem Tabellenführer den ersten K.o. der Saison. Der Senegalese traf für den Außenseiter in der 57. und 78. Spielminute. Mehr als der Anschluss durch Didier Drogba (83.) war für die West-Londoner nicht drin, obwohl das Team in den letzten zehn Minuten in Überzahl war.

In England war zuvor darüber diskutiert worden, ob die angebliche „Übermannschaft“ Chelsea in dieser Saison ungeschlagen bleiben würde - so wie der FC Arsenal 2003/2004. Dieser Rekord brachte den Gunners vor zehn Jahren den Spitznamen „Die Unbesiegbaren“ ein. „Wir sind nicht unbesiegbar“, musste der Blues-Coach nach dem Duell im St. James Park zugeben. Dort wartet der Portugiese weiter auf seinen ersten Liga-Sieg.

Durch die erste Niederlage seit April verpasste Chelsea auch einen Club-Rekord. Bei einem Remis wäre die Mannschaft des deutschen Nationalspielers André Schürrle, der nach einer Stunde eingewechselt wurde, wettbewerbsübergreifend zum 24. Mal in Serie ungeschlagen geblieben. Das hatte es noch nie gegeben. Die bisherige Bestmarke - 23 Partien ohne Niederlage - stammt aus dem Jahr 2007. Coach war auch damals Mourinho.

Bei Verfolger ManCity wurde die Freude über das 1:0 (1:0) gegen den FC Everton erheblich getrübt. Schon nach zwei Minuten humpelte Torjäger Sergio Agüero vom Feld. Der mit 19 Saisontreffern bislang überragende Stürmer der Citizens zog sich eine Bänderverletzung im linken Knie zu und droht auszufallen. „Ich erwarte keine guten Nachrichten. Ich glaube nicht, dass er nächste Woche spielen kann“, meinte Coach Manuel Pellegrini.

Am Mittwoch muss ManCity in der Champions League zum entscheidenden Duell um den Einzug in die nächste Runde beim AS Rom antreten. Pellegrini bangt zudem um Abwehrchef Vincent Kompany. Yaya Touré, der gegen Everton einen Strafstoß zum entscheidenden Treffer verwandelte, fehlt in Italien aufgrund einer Sperre.

Nach drei Siegen ohne Gegentor in Serie gab es auch für den FC Arsenal einen Rückschlag. Die Gunners kassierten beim 2:3 (0:3) bei Stoke City schon nach 19 Sekunden den ersten Treffer durch Peter Crouch. Lukas Podolski wurde nach 63 Minuten eingewechselt. Bei Stoke kam Robert Huth nach seiner Knie- und Wadenverletzung zu seinem ersten Kurzeinsatz (87.) in dieser Saison.