Mutko „fürchtet“ sich vor nächster Schweiz-Reise
Moskau (dpa) - Nach der Einleitung eines Strafverfahrens gegen FIFA-Chef Joseph Blatter sieht Russlands Sportminister Witali Mutko seiner nächsten Reise nach Zürich mit „Bangen“ entgegen.
„Bei meinem letzten Besuch dort wurden alle verhaftet. Jetzt fliege ich erneut hin - und wieder gibt es irgendwelche Strafsachen. Ich fürchte mich schon, in die Schweiz zu fahren“, wurde Mutko am Dienstag von der Moskauer Tageszeitung „Sport Express“ zitiert. Später ergänzte er: „Das war natürlich ein Scherz.“ Der Sportminister Russlands, das 2018 Gastgeber der Fußball-WM ist, ist Mitglied der FIFA-Exekutive.
Der Umgang der Behörden mit dem Fußball-Weltverband sei „ungerecht“, kritisierte Mutko der Zeitung zufolge. „Die FIFA führt auf dem höchsten Niveau Turniere durch und investiert Milliarden in die Entwicklung des Fußballs. Finden Sie eine vergleichbare Organisation“, betonte der Vertraute von Präsident Wladimir Putin.
Die FIFA könne nicht für jedes ihrer Mitglieder haftbar gemacht werden. „Sie kann nicht die Verantwortung dafür tragen, wenn irgendwo im Senegal oder auf Jamaika irgendwer irgendwas nicht so (gut) gemacht hat“, meinte Mutko. Auch für die FIFA sollte bis zu einem möglichen Gerichtsurteil die Unschuldsvermutung gelten.