Nach EM-Aus: Österreich geht auf Trainersuche

Wien (dpa) - Wer kann Österreich aus dem Fußball-Dauertief retten? Nach dem feststehenden Scheitern in der EM-Qualifikation begeben sich die Rot-Weiß-Roten auf Trainersuche.

Der amtierende ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini soll seinen Vertrag zwar planmäßig bis Jahresende erfüllen, doch dann ist für den 56-jährigen Tiroler Schluss, gab der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) auf einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Sein Vertrag werde nicht verlängert.

Wer neuer Austria-Coach wird, ist noch unklar. Bis Ende November will der ÖFB eine Lösung präsentieren. „Die Suche beginnt aber sofort“, sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner. Ob er einen österreichischen oder ausländischen Trainer favorisiert, ließ Windtner offen: „Ich bin für die beste Lösung, die zu uns passt.“ In den Medien war zuletzt über Franco Foda, Andreas Herzog, Paul Gludovatz oder Christoph Daum als mögliche Constantini-Nachfolger spekuliert worden. Auch Otto Rehhagel und Toni Polster wurden genannt, um die Österreicher für die anstehende WM-Qualifikation gegen unter anderem Gruppengegner Deutschland fit zu machen.

Constantinis Todesstoß war das 0:0 gegen die Türkei am Dienstagabend in Wien, mit dem die ÖFB-Auswahl die letzte Chance auf das Ticket für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im kommenden Jahr verspielte. „Alles vorbei - Didi muss gehen“, titelte die Zeitung „Österreich“ am Mittwoch. Constantini habe bei seinem Amtsantritt versprochen, dass nun keine Witze mehr über Österreichs Fußballer gemacht werden, schrieb die „Kronenzeitung“: „Man kann sagen: Er ist kläglich gescheitert.“

Windtner dankte bei der Pressekonferenz Constantini auch für seine Bereitschaft, bis Jahresende zu bleiben - was nicht selbstverständlich sei: „Wichtig ist, dass es einen kontinuierlichen Übergang gibt.“ Der Abgesetzte selbst gab sich wortkarg und wollte sich an Spekulationen über seinen Nachfolger nicht beteiligen. „Dass ein Trainer den nächsten Trainer vorschlägt, habe ich noch nie gehört“, sagte Constantini.

Der Tiroler steht mit seinem Scheitern bei großen Turnieren aber nicht allein da: Seit Herbert Prohaska ein Team um Andreas Herzog und Toni Polster zur WM-Endrunde 1998 in Frankreich führte, hat kein Teamchef mehr die Qualifikation für eine Welt- oder Europameisterschaft geschafft. Auch Otto Baric, Hans Krankl, Willi Ruttensteiner, Josef Hickersberger und Karel Brückner konnten die schwarze Serie nicht beenden.