Der als undiszipliniert geltende Süditaliener war Ende Oktober bei Sampdoria suspendiert worden, nachdem er Club-Präsident Riccardo Garrone vor Teamkollegen und Vereinsfunktionären aufs übelste beschimpft hatte. Auch in der italienischen Nationalmannschaft ist der 28-Jährige seitdem gesperrt.

Das von beiden Seiten angerufene Schiedsgericht der italienische Serie A hatte entschieden, dass Sampdoria seinen Star wieder einstellen muss. Vom 1. Januar an hätten die Genueser Cassano jedoch nur die Hälfte seines Gehalts von angeblich rund 3 Millionen Euro netto pro Jahr zahlen müssen.

Da sich Club-Chef Garrone nach dem jüngsten Ausraster des exzentrischen Fußballers jedoch trotz dessen öffentlicher Entschuldigungen unversöhnlich zeigte, war Cassanos Abschied aus Genua absehbar. Nach seinen Ausmusterungen beim AS Rom und bei Real Madrid war Cassano bei Sampdoria seit 2007 aufgeblüht und längere Zeit nicht mehr durch Eskapaden aufgefallen.

Der AC Mailand glaubt das bislang nirgendwo dauerhaft integrierbare „Enfant terrible“ des italienischen Fußball bändigen zu können. „Mit Cassano werden wir wieder einen Titel holen“, sagte Club-Präsident Silvio Berlusconi, der den Transfer am Montagabend verkündet hatte.

Der auf dem Platz zuweilen genial spielende Kicker ist für Milan ein Schnäppchen: Die Mailänder müssen an Cassanos Ex-Club Real Madrid lediglich eine Ablösesumme von 1,7 Millionen Euro zahlen. Die übrigen 3,3 Millionen Euro Transfersumme zahlen Sampdoria und Cassano an den spanischen Rekordmeister.

Nationaltrainer Cesare Prandelli hatte bereits angekündigt Cassano wieder zu berufen, sobald er einen neuen Club gefunden hat. Somit könnte er im Test gegen Deutschland am 9. Februar in Dortmund dabei sein. Cassano wird am 27. Dezember mit seinem neuen Team ins Trainingslager nach Dubai fliegen. Am 4. Januar will Milan den Nachfolger für den wohl nach Brasilien zurückkehrenden Ronaldinho in Rom präsentieren.