Özil: Rote Karte unberechtigt - Sperre ungewiss

Madrid (dpa) - Mesut Özil hält seine Rote Karte im Spiel um den spanischen Supercup zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid (3:2) nicht für gerechtfertigt.

„Ich bin unschuldig! Das kann man im Fernsehen sehen. Rangeleien sind nie auszuschließen, das ist dann pure Emotion. Und wenn Kollegen angegriffen werden, dann versuche ich zu helfen“, sagte der deutsche Fußballnationalspieler der „Bild“-Zeitung.

Bei einer Sperre geht Özil davon aus, dass Real beim spanischen Fußballverband RFEF Protest einlegen werde. Özil war in der hitzigen Schlussphase der Partie in der Nacht zum Donnerstag in einem Tumult mit dem Barça-Stürmer David Villa aneinandergeraten. Der Weltmeister sah ebenfalls Rot. Beide waren zuvor bereits ausgewechselt worden, nach einem brutalen Foul des Real-Verteidigers Marcelo an Cesc Fàbregas aber auf den Platz gelaufen.

Die Madrider Sportblätter „Marca“ und „As“ berichteten, Özil sei von Villa angerempelt worden. Laut „As“ soll der Ex-Bremer den Barça-Stürmer daraufhin beschimpft haben. „Der Real-Profi bewies mit seiner deftigen Schimpf-Tirade, dass er über einige Spanisch-Kenntnisse verfügt“, witzelte „As“.

Die Rote Karte war der erste Platzverweis für Özil seit seinem Wechsel von Werder Bremen zum spanischen Rekordmeister vor gut einem Jahr. Sie dürfte vorerst aber kaum Konsequenzen haben. Laut „As“ werden nach dem Reglement Sperren für leichte Vergehen im selben Wettbewerb verbüßt, in diesem Fall also im Supercup. Damit könnte Özil beim Saisonstart in der spanischen Liga auf jeden Fall dabei sein.

Wann die Liga beginnen wird, steht aufgrund eines Spielerstreiks noch in den Sternen. Es gilt nach übereinstimmenden Berichten der spanischen Medien als ausgeschlossen, dass der für dieses Wochenende angesetzte erste Spieltag stattfinden wird. Die Profi-Liga LFP und die Spielergewerkschaft AFE verständigten sich darauf, an den kommenden Tagen eine Serie von Verhandlungen abzuhalten. Dabei dürfte es darum gehen, den zweiten Spieltag am folgenden Wochenende (27./28. August) zu retten.