Pedro ersetzt Messi und Neymar - Barça gerettet
Madrid (dpa) - Der FC Barcelona schien auf ein Debakel zuzusteuern. Weltstar Lionel Messi, Spielmacher Xavi und Torwart Víctor Valdés waren verletzt, der gelbgesperrte Neymar weilte daheim in Brasilien im Weihnachtsurlaub.
Eine Verlegenheitself des spanischen Fußballmeisters wirkte kopflos und lag beim Außenseiter FC Getafe schon nach 15 Minuten 0:2 zurück. Das desolate Team der Katalanen war dabei, kurz vor Weihnachten die Tabellenführung in der Primera División an Atlético Madrid abzugeben.
In der Not trat bei Barça jedoch ein Retter auf den Plan, den kaum jemand auf der Rechnung hatte: Pedro Rodríguez drehte mit einem Hattrick innerhalb von neun Minuten (34./41./43.) noch vor der Pause den Spieß um. In so kurzer Zeit erzielte nicht einmal Weltfußballer Messi drei Tore für die Blau-Roten. Pedros Dreierpack war der schnellste Liga-Hattrick bei Barça seit den drei Treffern von Dani in der Saison 1999/2000, der das Kunststück in acht Minuten fertiggebracht hatte.
Mit dem Torreigen hatte Pedro aber sein Werk noch nicht vollendet. Nach dem Wechsel lieferte er Cesc Fàbregas (67.) die Vorlage zum 4:2 und holte den Elfmeter heraus, den abermals Fàbregas (71.) zum 5:2-Endstand verwandelte. „Pedro ersetzt Messi und Neymar in einem“, titelte das Sportblatt „As“. Die Zeitung „El Periódico“ machte unter Hinweis auf Pedros Rückennummer die Gleichung auf: „Messi + Neymar = PR7“.
Mit dem Hattrick kommt der Sohn eines Tankstellenpächters von Teneriffa in dieser Saison auf 14 Pflichtspieltore - ebenso viele wie Messi. In der Liga ist er mit zehn Toren Barças erfolgreichster Schütze - und das mit nur 13 Schüssen auf das gegnerische Tor. Dabei war Pedro als Ersatzspieler in die Saison gestartet. Trainer Gerardo Martino hatte Messi, Neymar und dem Chilenen Alexis Sánchez den Vorzug gegeben. Da half es Pedro auch nichts, dass er mit Spanien Welt- und Europameister geworden war.
„Pedro muss keine drei Tore schießen, um mir seine Klasse zu beweisen“, sagte der Barça-Coach. „Er ist ein Spieler, der niemals aufgibt.“ Der Außenstürmer ist ein Fußballer der leisen Töne. Er gewinnt keine Auszeichnungen und beklagt sich nicht, wenn er die Ersatzbank drücken muss. „Ich tue meine Arbeit, und dann liegt die Entscheidung beim Trainer“, sagte Pedro.
Mit dem 5:2-Sieg in der Madrider Vorstadt Getafe geht der FC Barcelona (46 Punkte) als Tabellenführer in die Weihnachtspause, punktgleich mit Atlético Madrid, das zuvor UD Levante mit 3:2 geschlagen hatte. Real Madrid (41) hatte bei seinem 3:2-Erfolg beim FC Valencia ebenso wie Barça einen Retter von den Kanaren: Nachwuchsstürmer Jesé bewahrte die Königlichen mit seinem Siegtreffer zehn Minuten vor dem Abpfiff vor einem Punktverlust, der fast schon das Ende der Titelhoffnungen für Cristiano Ronaldo & Co. bedeutet hätte.