Polster nach Rauswurf sauer: „Hätte die Liga gehalten“

Wien (dpa) - Für den früheren Bundesliga-Torjäger Toni Polster dauerte das Intermezzo als Trainer in der Ersten Liga Österreichs nur acht Wochen. Nur wenige Stunden vor dem Ligaspiel gegen Sturm Graz wurde der österreichische Rekordtorjäger als Trainer des FC Admira Wacker Mödling entlassen.

Nach null Punkten und 2:11 Toren in den ersten drei Spielen zog der Fußballclub die Konsequenzen. Der bisherige Co-Trainer Oliver Lederer schaffte als Nachfolger beim 1:1 gegen Graz gleich ein kleines Erfolgserlebnis.

Polster reagierte enttäuscht auf die Entlassung. „Ich bin Mitte Juni dem Ruf der österreichischen Bundesliga gefolgt. Nun ist dieser Ruf vorerst einmal verhallt. Auffassungsunterschiede waren schlussendlich ausschlaggebend für die Entscheidung, die der Club getroffen hat. Ich bin mir sicher das ich mit FC Admira Wacker Mödling die Liga gehalten hätte“, schrieb Polster auf seiner eigenen Internetseite.

Polster hatte das Amt erst in diesem Sommer übernommen. Nach einem bitteren 1:7 beim SV Grödig hatte der Verein Medienberichten zufolge einen Krisengipfel einberufen. „Über diese Niederlage verliere ich kein Wort. Nur so viel: Diese Woche räumen wir den Arbeitsanzug raus; die Komfortzone wird verlassen. Am Samstag wartet auf uns mit Sturm ein schwerer Brocken“, hatte Polster danach gesagt: „Wer spätestens jetzt nicht kapiert hat, dass wir endlich punkten müssen, hat den falschen Beruf.“ Das Vertrauen in Polsters Arbeit war aber offenbar nicht allzu groß.

Für Polster, der in Deutschland einst für den 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach auf Torejagd (90 Treffer in 181 Bundesliga-Spielen) gegangen ist, war es die dritte Trainerstation. Auf unterer Ebene hatte er als Coach die LASK Juniors (2010 bis 2011) sowie die Wiener Viktoria (2011 bis 2013) in die Regionalliga geführt.