Prandelli kritisiert Spielplan: Furcht vor Verletzungen
Fortaleza (dpa) - Beim Gedanken an das lästige Spiel um Platz drei können einem die italienischen Halbfinal-Verlierer richtig leidtun. Trainer Cesare Prandelli zog nach der 6:7-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Spanien auch schon demonstrativ ein Resümee des Confed Cups aus Sicht des EM-Zweiten.
„Wir fahren nach Hause mit der Erkenntnis, dass wir auf dem Platz den Respekt der Gegner erworben haben und Gewissheit haben, dass wir auch gute Ergebnisse mit gutem Spiel erringen können. Diesen Weg müssen wir weitergehen“, sagte Prandelli am Donnerstagabend.
Von Fortaleza führte der Weg am Freitag aber nicht heim nach Europa, sondern der EM-Zweite muss noch einen Umweg über Salvador de Bahia in Kauf nehmen. Bei der Europameisterschaft ist das Spiel um Platz drei seit 1984 gestrichen, beim Confed Cup aber müssen Italien und Uruguay am Sonntag um die „Goldene Ananas“ kämpfen. Dabei sehnen vor allem die in Europa beschäftigten Stars der Squadra Azzurra und des Südamerika-Meisters den Urlaub herbei.
Uruguays Edinson Cavani blickte schon über die Sommerpause hinaus. „Jetzt denken wir erstmal an das nächste Spiel hier und dann an die WM-Qualifikation“, bemerkte der Stürmer vom SSC Neapel. Die „Urus“ liegen in der Südamerika-Gruppe derzeit nur auf Rang fünf und bangen noch um ihre Turnier-Teilnahme 2014.
Prandelli hat andere Sorgen. Er rügte erneut den Spielplan, der den Profis bei den extremen klimatischen Bedingungen in Brasilien und den langen Reisen zwischen den Spielorten fünf Partien in 15 Tagen zumutet. „Man sollte den Teams mehr Ruhezeiten geben. Es ist riskant, nach einer so kurzen Pause wieder zu spielen“, erklärte Prandelli nach dem Halbfinal-Kraftakt in Fortaleza. Er befürchtet Verletzungen.
In Uruguay war nach der bitteren 1:2-Halbfinalniederlage gegen Brasilien die Presse in der Heimat voll des Lobes über die Profis um Superstar Diego Fórlan: „Schade! Für ihren Mut hätten sie einen Preis verdient“, lautete eine der Schlagzeilen. „Wenn wir so spielen, können wir jeden schlagen“, sagte Cheftrainer Oscar Tabárez vor dem Kräftemessen mit Italien.
Uruguay kennt sich aus mit dem kleinen Endspiel, die jüngsten Erfahrungen waren allerdings nicht gut: Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gab es ein 2:3 gegen Deutschland. Forlán, der am Mittwoch in Belo Horizonte einen Elfmeter gegen Brasilien verschoss, erhielt damals den „Goldenen Ball“ als bester Spieler des Turniers.