Erfolg für Trapp & Draxler PSG will nach Ligapokal-Sieg das nationale Triple
Paris (dpa) - Erster Meilenstein für die Pariser Operation Trostpflaster nach dem Champions-League-Aus: Mit dem klaren Sieg im Finale des französischen Ligapokals hat Paris Saint-Germain die Grundlage für ein mögliches nationales Triple gelegt.
„Das war ein perfektes Spiel“, sagte der deutsche PSG-Torhüter Kevin Trapp nach dem 3:0-Triumph gegen die AS Monaco bei RMC Sport. Olympique Marseille feierte in der Ligue 1 eine gelungene Generalprobe für das Europa-League-Duell mit RB Leipzig.
PSG-Club-Präsident Nasser al-Khelaifi erklärte, der Titel sei sehr wichtig für den Club. „Wir haben diese Saison noch zwei Titel zu gewinnen, die Meisterschaft und den Französischen Fußballpokal, und wir werden uns nächste Saison auf andere Ziele konzentrieren können.“
Sollte Paris wie schon 2015 und 2016 dieses Triple gelingen, würde das die Pleite gegen Real Madrid im Achtelfinale der Champions League zwar nicht vergessen machen. Schließlich streckt sich der stark aus Katar alimentierte Club schon seit Jahren erfolglos nach einem Erfolg in der Königsklasse. Es wäre aber zumindest ein versöhnliches Saison-Ende für das Team mit dem Ex-Wolfsburger und Schalker Julian Draxler.
PSG gewann den Ligapokal zum fünften Mal in Serie und zum achten Mal insgesamt. Französische Medien werteten das Match auch als Beleg für die klare Überlegenheit des Starensembles in der Heimatliga, die es mit 17 Punkten Vorsprung vor Monaco anführt. Die Sportzeitung „L'Équipe“ sprach auf ihrer Titelseite vom „Gesetz des Stärkeren“.
„Le Parisien“ jubelte: „Der König PSG herrscht über Frankreich, und sein rebellischster Untertan Monaco bleibt sein Diener.“ Auch wenn das Blatt einräumte: „Das wird niemals eine Champions League ersetzen“ - die Pariser hätten aber unter Beweis gestellt, dass ihr Hunger intakt sei. Die Treffer erzielten Edinson Cavani mit einem Doppelpack (8./Foulelfmeter/85.) sowie Angel di Maria (22.).
PSG-Trainer Unai Emery demonstrierte Zuversicht: Der Club sei auf dem richtigen Weg, um in Zukunft zu den Besten der Welt zu gehören. „Das ist ein langer Weg.“ Das Spiel gegen Madrid sei eine große Niederlage gewesen, ansonsten sei er mit dem Team aber zufrieden. Die Zukunft des Basken ist ungewiss, nach dem erneuten Scheitern des Champions-League-Projekts rechnen viele damit, dass PSG auf einen neuen Coach setzt. „Ich weiß nicht, was ich nächstes Jahr machen werde“, so Emery selbst am Samstag.
Einen Glückwunsch aus der Ferne sandte PSG-Spitzenstürmer Neymar, der sich in seiner Heimat Brasilien von einer Fußverletzung erholt. „Herzlichen Glückwunsch an alle, sehr glücklich für euch!!! ALLEZ PARIS“, schrieb der 26-Jährige auf seinem Instagram-Account. Mitte dieses Monats soll eine Bilanz seines Heilungsprozesses gezogen werden. Denn noch ist unklar, wann der im vergangenen Jahr für die 222-Millionen-Euro-Rekordablöse nach Paris geholte Nationalspieler wieder ins Training einsteigen kann.
Marseille geht unterdessen mit Rückenwind in das Viertelfinal-Hinspiel in der Europa League gegen Leipzig. Das Team gewann am Samstag nach einer wilden Schlussphase mit 3:1 gegen Dijon FCO und sicherte damit seinen dritten Tabellenplatz in der Ligue 1 ab. RB trifft am kommenden Donnerstag (21.05 Uhr) daheim auf Marseille, das Rückspiel findet eine Woche später in Frankreich (21.05 Uhr) statt.