1:0-Sieg im Finale Real gewinnt Club-WM - Zidanes Stars feiern neue Rekorde
Abu Dhabi (dpa) - Für Real Madrid können die Feiertage kommen - aber nicht sofort. Nach dem Triumph in der Club-WM gegen Südamerika-Meister Grêmio Porto Alegre steht für das Starensemble um Cristiano Ronaldo und Toni Kroos noch ein Knaller auf dem Spielplan, und zwar just am Tag vor Heiligabend.
Am Samstag empfangen die Königlichen den ewigen Rivalen FC Barcelona zum „Clásico“. Bei diesem direkten Liga-Vergleich zwischen den beiden Mega-Clubs muss das Team noch einmal zeigen, was es drauf hat - hinkt es dem in dieser Saison grandios aufspielenden Tabellenführer Barça doch derzeit mit deutlichem Rückstand auf Platz vier hinterher.
Zunächst einmal darf aber gefeiert werden, denn das erfolgsverwöhnte Starensemble ist seit dem Wochenende um zwei Rekorde reicher: Real hat nicht nur den Titel in der Club-WM zum ersten Mal in der Geschichte des Turniers verteidigt, sondern es hat auch gleichzeitig 2017 zum erfolgreichsten Jahr der 115-jährigen Vereinsgeschichte gemacht. Fünf nationale und internationale Titel - die spanische Meisterschaft, die Champions League, den europäischen und den spanischen Supercup und jetzt die Club-WM - heimsten die Königlichen ein: „In Spanien, Real. In Europa, Real. In der Welt, Real“, jubelte das Sportblatt „Marca“. Die Zeitung „El País“ ergänzte: „Ein Real für die Eweigkeit“.
„Dies ist ein toller Moment für Madrid und für alle, die diesen Club lieben“, sagte Coach Zinédine Zidane, der in wenigen Wochen das Jubiläum seiner zweijährigen Amtszeit bei Real begeht - und in dieser Zeit stolze acht Titel eingefahren hat. Zizou bleibt jedoch gelassen. „Jetzt fahren wir nach Hause, ruhen uns ein wenig aus, und dann denken wir auch schon über den Clásico nach,“ sagte der Trainer.
Zidane war sich bewusst, wie viel beim Finale in Abu Dhabi auf dem Spiel stand - auch wenn die FIFA-Club-Weltmeisterschaft ein relativ junger Wettbewerb ist. Bislang hatte es noch keine Mannschaft geschafft, den Titel zu verteidigen - und diese Premiere wollte sich der Franzose nicht entgehen lassen. Also ließ er seine beste Elf antreten: Von Ronaldo über Kroos und Gareth Bale bis Sergio Ramos wurde kein Spieler für den Clásico geschont.
Die Madrilenen hatten im Frühjahr bereits das Kunststück fertiggebracht, als erster Club den Titel des Champions League-Siegers zu verteidigen. Den Titel des Club-Weltmeisters errangen sie nun nach 2014 und 2016 insgesamt zum dritten Mal - ebenso oft wie der bisherige Rekordhalter FC Barcelona.
Den Siegtreffer zum 1:0 (0:0) gegen die Brasilianer von Grêmio hatte Weltfußballer Ronaldo in der 53. Minute per Freistoß aus etwa 20 Metern direkt verwandelt. Wieder einmal wurde der Portugiese damit zum Helden der Partie. Allerdings hatten die Brasilianer ihm mit einer löchrigen Abwehrmauer den Treffer erleichtert. „Ich will nicht dauernd über mich sprechen, aber ich bin sehr zuversichtlich und die Zahlen sprechen sowieso für sich“, sagte der 32-Jährige nach dem Triumph.
Er könne sich vorstellen, bis zu seinem Karriereende in Madrid zu bleiben, fügte er hinzu. „Wenn das möglich ist, dann würde mich das freuen. Aber das hängt nicht von mir ab, die Leute an der Club-Spitze bestimmen das.“ Derzeit hat CR7 noch einen Vertrag bis 2021. Den Trainer jedenfalls hat Ronaldo hinter sich. „Dies ist sein Club und sei Zuhause“, sagte Zidane. „Was er geschafft hat und noch immer schafft, wird keinem anderen gelingen. Ich hoffe er bleibt, bis er aufhört.“