Ronaldo-Gala für Real - Messi vergibt Barça-Sieg

Madrid (dpa) - Bei der Wahl des besten Fußballers der Welt landete Cristiano Ronaldo in den vergangenen Jahren regelmäßig hinter Lionel Messi. Am neunten Spieltag der Primera Division hatte der Portugiese die Nase vorn.

Mit einem Hattrick verhalf er Real Madrid zu einem 4:0 beim FC Málaga.

Damit Ronaldo die „Königlichen“ zumindest für 24 Stunden an die Tabellenspitze. Messi ging dagegen beim 0:0 des FC Barcelona gegen den FC Sevilla leer aus und vergab auch noch den möglichen Siegtreffer. Der Argentinier scheiterte in der Nachspielzeit mit einem Elfmeter an Torwart Javi Varas. Mit 19 Punkten verdrängte Real den Erzrivalen (18) von Platz eins.

Ronaldo gelang in Málaga einer der schnellsten Hattricks in der Liga-Geschichte: Innerhalb von nur 14 Minuten erzielte er drei Treffer für Real. Auf die Frage, ob er den Spielball mit nach Hause nehmen werde, wie sein Rivale Messi dies nach jedem Dreierpack zu tun pflegt, antwortete der Portugiese witzelnd: „Nein. Dafür habe ich daheim keinen Platz mehr.“ Seit seinem Wechsel zu Real vor gut zwei Jahren gelangen Ronaldo elf Dreierpacks, drei davon in dieser Saison.

Gonzalo Higuaín (10. Minute) hatte die Madrilenen in Führung gebracht. Ronaldo (23./27./37.) entschied die Partie schon vor der Pause. Seinen dritten Treffer markierte er auf akrobatische Weise per Hackentrick. Málagas Abwehr um Martín Demichelis, Ex-Profi von Bayern München, ging im Angriffswirbel von Ronaldo & Co unter.

Sami Khedira lieferte laut Sportblatt „As“ sein bestes Spiel für Real. Wegen seiner Verletzung im Champions-League-Spiel gegen Olympique Lyon musste der deutsche Nationalspieler mit einem weißen Pflaster oberhalb des linken Auges antreten. Sein Landsmann Mesut Özil wurde erst in der 60. Minute für Kaká eingewechselt, als die Partie längst gelaufen war. „Die zweite Halbzeit hätte man sich schenken können“, meinte das Sportblatt „Marca“.

Barça berannte unterdessen 90 Minuten lang vergeblich das Tor des noch ungeschlagenen FC Sevilla. In der Nachspielzeit wehrte Javi Varas einen Elfmeter von Messi ab. „Messi ist auch nur ein Mensch“, titelte das Fachblatt „Sport“. „Ich wusste, in welche Ecke Leo schießen würde“, berichtete der Keeper nach der Partie. „Ich hatte mir viele Videos angesehen.“

Der Argentinier hatte nach dem Elfmeterpfiff des Schiedsrichters vier Minuten warten müssen, bis er zur Tat schreiten konnte. Um den Schützen zu irritieren, provozierten die Sevillaner eine Rangelei. Frédéric Kanouté und Fernando Navarro wurden vom Platz gestellt. Sevillas Trainer Marcelino bestritt, dass das Durcheinander den Weltfußballer des Jahres 2010 aus der Ruhe gebracht habe. „Messi hat den Elfer nicht verschossen, unser Keeper hat ihn gehalten“, betonte der Coach.