Ronaldo vor Russland-Spiel wieder im Training
Lissabon (dpa) - Großes Aufatmen in Portugal vor dem wichtigen WM-Qualifikationsspiel am Freitag in Russland: Der an der Schulter angeschlagene Fußball-Sturmstar Cristiano Ronaldo nahm nach zwei Tagen Zwangspause erstmals am Training der „Selecção“ teil.
„Cristiano hat mehr Chancen, bis Freitag fit zu werden, als ich“, erklärte der ebenfalls leicht verletzte Innenverteidiger Pepe, der wie sein Real-Madrid-Clubkollege in Óbidos 100 Kilometer nördlich von Lissabon auch erstmals das normale Trainingsprogramm mitmachte.
Ronaldo hatte am Sonntag im „Clásico“ der spanischen Liga bei Erzrivale FC Barcelona (2:2 mit zwei Ronaldo-Toren) eine Schulterstauchung erlitten. Pepe laboriert an einer Verletzung am rechten Oberschenkel. „Das Spiel in Barcelona war sehr hart. Ich will alles in meiner Macht stehende tun, um das Spiel gegen Russland nicht zu verpassen“, sagte der Innenverteidiger, der mit seinen Nationalelf-Kollegen in Moskau „auf jeden Fall gewinnen“ will. Bislang sind die Südeuropäer in Moskau noch ohne Sieg.
Kurz vor dem für Mittwochnachmittag angesetzten Flug nach Moskau lobte Pepe bei einer Pressekonferenz den Gegner vom Freitag in den höchsten Tönen: „Die Russen verteidigen viel besser als bei der EM und haben mit dem neuen Trainer (dem Italiener Fabio Capello) eine Siegermentalität entwickelt.“ Portugal habe aber sehr schnelle Stürmer, „die jederzeit ein Spiel entscheiden können“, fügte der in Brasilien geborene Pepe an, der schon 46 Mal für Portugal auflief.
Der 27-jährige Ronaldo würde auf dem Kunstrasen des Olympiastadions Luschniki sein 99. Länderspiel im Trikot der „Lusos“ bestreiten (37 Tore) und vier Tage später daheim gegen Nordirland im Drachen-Stadion des FC Porto sein 100er-Jubiläum feiern. „Das zeigt, mit welchen Qualitäten und mit was für einem enormen Willen er immer bereit ist, Portugal zu vertreten. Er wird noch sehr, sehr viele Länderspiele machen“, lobte Portugals Rekord-Nationalspieler Luís Figo.
Mit jeweils sechs Punkten aus zwei Spielen führen Russland und Portugal gemeinsam die Tabelle der Qualifikationsgruppe F an. Die Portugiesen von Coach Paulo Bento und Capellos Russen dürften die ersten Plätze unter sich ausmachen. Die neun Gruppenersten Europas qualifizieren sich direkt für die WM 2014 in Brasilien, während die acht besten Zweiten in Playoffs um vier weitere Plätze kämpfen.