Rooney vor dem Jubiläum: Ohne Titel wird Makel bleiben
London (dpa) - In den erlesenen 100er-Kreis wird Wayne Rooney eintreten, den Kult-Status von Legende Sir Bobby Charlton aber wird er wohl nie erreichen.
„100 Länderspiele für England wäre eine tolle Errungenschaft. Es gibt nicht viele Spieler, die das geschafft haben. Ich werde sehr stolz sein, dazuzugehören“, sagte Rooney vor dem EM-Qualifikationsspiel der englischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Slowenien an diesem Samstag im Londoner Wembleystadion.
Vor der Partie soll Rooney eine besondere Ehre zuteilwerden: Der Stürmer von Manchester United wird für sein 100. Länderspiel von Sir Bobby Charlton ausgezeichnet. Der WM-Held von 1966 ist auf der Insel mit 49 Toren immer noch der erfolgreichste Schütze der Geschichte. Doch Rooney (43 Tore) könnte diesen Rekord bald knacken.
Nur sieben Treffer fehlen dem aktuellen Kapitän noch, um Charlton zu übertreffen. „Hoffentlich werde ich diesen neuen Rekord aufstellen. Aber auch dann werde ich an den Kult-Status von Sir Bobby Charlton nicht heranreichen. Er ist mit England Weltmeister geworden“, sagte der 29 Jahre alte Rooney. Ohne Titel bliebe ein Makel bei Rooney.
Der bullige Angreifer gilt im Gegensatz zu seinen internationalen Kollegen wie Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi noch immer als der Unvollendete. Daher gab er auch zu, dass er sogar 200 Spiele und 100 Tore für eine Trophäe mit seinem Land eintäuschen würde. „Das ist das Ziel. Hoffentlich können wir es erreichen“, sagte Rooney. Bisher war bei großen Turnieren spätestens im Viertelfinale Endstation.
Sein Debüt für England gab Rooney am 12. Februar 2003. Im Alter von 17 Jahren und 111 Tagen ging er damals als jüngster englischer Nationalspieler in die Geschichte ein. Am Samstag könnte er als neunter Kicker der Fußball-Nation in den Club 100 aufgenommen werden.
Trotz seiner 99 Einsätze sei der Profi bei jeder Partie für sein Land noch nervös: „Der Höhepunkt für mich ist das Gefühl nach der Hymne. Wenn du losrennst und die Menge hörst - gerade bei Turnieren. Dann weißt du, was dieses Spiel für die Fans und das Land bedeuten.“
Für Nationalcoach Roy Hodgson ist und bleibt Rooney die feste Größe. Er stellte seinem Spielführer sogar in Aussicht, in Zukunft Rekordhalter Peter Shilton (125 Einsätze) ablösen zu können. „Ich werde ihn darin unterstützen, das zu schaffen“, sagte Hodgson.