Rooney will United-Fans lachen sehen

London (dpa) — Für Wayne Rooney geht es im Stadtderby von Manchester nicht bloß um drei Punkte. Für den United-Kapitän stehen „Stolz und Ehre“ auf dem Spiel.

„Es ist eine unglaublich bedeutsame Partie für beide Clubs, für die Fans, aber auch für mich persönlich“, sagt der englische Fußball-Nationalspieler vor dem Premier-League-Duell der Erzrivalen am Sonntag in Old Trafford. „Wir wollen, dass die United-Anhänger am Montagmorgen bei der Arbeit Scherze mit den City-Fans machen können.“

In der jüngsten Vergangenheit hatten die Anhänger des Rooney-Clubs dazu keine Gelegenheit: United hat City seit mehr als zwei Jahren nicht besiegt. Den bislang letzten Erfolg feierten die Red Devils im Dezember 2012, die jüngsten vier Derbys gingen alle an die Citizens. Dass der Kontrahent in der vergangenen Saison mit 22 Punkten Vorsprung auf United auch noch Meister wurde, haben die Roten noch immer nicht verdaut.

Unmittelbar vor dem Derby haben sich die Vorzeichen aber ein wenig gedreht. Nach der Niederlage der Citizens am vergangenen Wochenende bei Crystal Palace steht United in der Tabelle zum ersten Mal seit August 2013 wieder vor dem Rivalen. Mit einem Heimsieg würde der Vorsprung sogar auf vier Zähler anwachsen. „Sollte United die Saison vor City beenden, hat Trainer Louis van Gaal in seinem ersten Jahr alle Ziele erreicht“, schreibt die lokale Zeitung „Manchester Evening News“ (MEN), die zum Derby erneut eine mehrseitige Sonderbeilage veröffentlichen wird.

Obwohl United im Sommer 150 Millionen Pfund investiert habe, könne man von van Gaal nicht mehr erwarten, als City zu überflügeln. Ganz nebenbei hätte der Ex-Bayern-Trainer United dann zudem zurück in die Champions League geführt.

Der Titel auf der Insel dürfte zumindest für den Derby-Verlierer futsch sein, aber auch der Sieger ist gleich mehrfach auf Schützenhilfe angewiesen. Deer FC Chelsea führt die Tabelle mit 70 Punkten unangefochten an und hat noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Es folgen der FC Arsenal (63), United (62) und City (61).

Der amtierende Meister hat den Anschluss verloren und seine Fans durch drei Auswärtspleiten in Serie zuletzt bitter enttäuscht. In den Medien wird längst über einen Nachfolger von Coach Manuel Pellegrini spekuliert. Dass der Chilene in seiner ersten Saison den Titel gewonnen hat, zählt nicht mehr. Laut „MEN“ soll Alex Sabella ein Kandidat sein. Er hatte Argentinien bei der WM in Brasilien ins Endspiel geführt.

City-Torjäger Sergio Agüero will die Hoffnung auf einen Pokal noch nicht aufgeben. „Wir können noch Meister werden. Dazu müssen wir jedes Spiel gewinnen und Chelsea unter Druck setzen“, sagt der Stürmer, der das vorige Derby mit seinem Siegtor entschieden hat. Er kann es kaum erwarten, die Aufholjagd mit einem Treffer in Old Trafford zu beginnen: „Wenn du in Old Trafford gegen United triffst, bekommst du Gänsehaut. Diese Atmosphäre ist einzigartig. Das ganze Stadien ist ruhig, nur die Fans im Gästeblock spielen verrückt.“