Disziplinarverfahren Attacken auf Manchester Citys Teambus: UEFA ermittelt

Liverpool(dpa) - Nach den Angriffen auf den Teambus von Manchester City hat der europäische Fußballverband UEFA ein Disziplinarverfahren gegen den FC Liverpool eröffnet.

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Das zuständige Gremium des Verbandes wird sich am 31. Mai mit dem Vorfall beschäftigen und unter anderem das Abbrennen von Feuerwerkskörpern und das Werfen von Gegenständen auf den Bus genauer untersuchen. Anhänger der von Jürgen Klopp trainierten Reds hatten den Mannschaftsbus bei der Ankunft in Anfield am Mittwochabend vor dem Champions-League-Viertelfinale mit Gegenständen beworfen. Zudem sorgten die Fans mit bengalischen Feuern und rotem Rauch für eine bedrohliche Atmosphäre bei der Stadionanfahrt des Gegners.

Manchesters Co-Trainer Manel Estiarte veröffentlichte ein Handyvideo, das er aus dem Bus aufgenommen hatte. Es zeigt, wie Liverpool-Fans grölen und Polizisten versuchen, die Menge in Schach zu halten. Deutlich ist zu hören, wie immer wieder Gegenstände gegen den Bus prallen.

„Mir hat gestern (vor dem Spiel) jemand gesagt, dass sowas vielleicht passiert“, sagte City-Trainer Pep Guardiola nach der klaren 0:3-Niederlage. Guardiola erhob daher Vorwürfe gegen die Polizei und die Sicherheitskräfte. „Normalerweise versucht die Polizei sowas zu verhindern, wenn sie weiß, dass es passieren kann. Wir kommen hierher um Fußball zu spielen und verstehen so eine Situation nicht.“

Der City-Coach erinnerte auch an den Bombenanschlag auf den Bus von Borussia Dortmund im vergangenen Jahr. „Nach allem, was in Dortmund vorgefallen ist, hab ich so etwas wirklich nicht erwartet.“

Der FC Liverpool und Trainer Klopp hatten sich noch am Abend bei Manchester City für die Vorfälle entschuldigt. „Wir entschuldigen uns uneingeschränkt bei Pep Guardiola, seinen Spielern, den Mitarbeitern und Offiziellen, die von dem Zwischenfall betroffen waren“, hieß es auf der Club-Website. „Das ist nicht Liverpool“, sagte Guardiola, „das sind die Leute, vielleicht ein, zwei oder drei. Aber ich hoffe, dass sowas nicht noch mal passiert.“