„Schuster raus“-Rufe bei Heimpleite des FC Málaga
Málaga (dpa) - Für Trainer Bernd Schuster wird es beim FC Málaga nach nur fünf Monaten ungemütlich. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Athletic Bilbao geriet der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler schwer in die Kritik.
Tausende Fans forderten lautstark seine Entlassung. „Das gesamte Stadion hat gegen Schuster gesungen (...) In den nächsten Stunden wird sich etwas tun“, schrieb die Zeitung „Marca“. Das Konkurrenzblatt „AS“ meinte sogar: „Athletic hat das Schicksal von Schuster besiegelt“.
Málaga hat nur eins der vergangenen acht Spiele gewonnen. Mit 13 Punkten aus 14 Spielen belegt der Club in der Tabelle der spanischen Liga nur Platz 14. Doch obwohl die Mehrheit der 25 000 Fans im La-Rosaleda-Stadion wütend „Schuster, hau sofort ab“ skandierten, fürchtet der Coach nicht um seinen Posten. „Nein, nein“, antwortete der 53-Jährige auf entsprechende Journalistenfragen. Im Verein hätten alle von vornherein gewusst, „dass es eine sehr schwere Saison“ werden würde. Auch den Fans habe man das stets vermittelt.
Juanmi hatte die Heim-Elf zwar in Führung gebracht (38. Minute), doch Mikel San José (68.) und Iker Muniain (85.) drehten die Partie noch zugunsten der Gäste. Bei Málaga sah Francisco Portillo Gelb-Rot (83.). Nach der Schlappe gegen Bilbao trennt lediglich ein Zähler die Südspanier vom Tabellen-19. und Vorletzten Rayo Vallecano. Dem von wirtschaftlichen Problemen geplagten Club von Scheich Abdullah Al Thani droht nach sechs Jahren in der ersten Liga der Abstieg.
Mit dem derzeitigen Málaga-Kader könne man aber nicht viel mehr erwarten, betont Schuster. Die Unterschiede zur vergangenen Saison, als die Blauweißen in der Champions League erst im Viertelfinale äußerst knapp an Borussia Dortmund scheiterten, seien „brutal“, meinte der Augsburger in Anspielung auf die Folgen der finanziellen Schwierigkeiten und den Weggang von zahlreichen Leistungsträgern, darunter Isco, Jérémy Toulalan und Ex-Bayern-Profi Martín Demichelis.
Schuster hofft nun, dass man bald auch das nötige Quäntchen Glück hat, das zuletzt gefehlt habe. Aufgeben werde man auf keinen Fall, beteuert der Deutsche, der seine Arbeit bei den Andalusiern erst im Sommer aufgenommen hat und dort einen Fünfjahresvertrag besitzt.
Nach vier vorzeitigen Trennungen nacheinander bei Schachtjor Donezk, UD Levante, FC Getafe und Real Madrid war Schuster im März 2011 auch bei seinem bis dato letzten Job bei Besiktas Istanbul wegen Misserfolgs bereits nach nur neun Monaten beurlaubt worden. Die schwarze Serie soll sich am Mittelmeer nicht fortsetzen. „Wir müssen unseren Spielern vertrauen“, fordert Schuster. Die Frage ist, ob der Scheich und die Fans dem Trainer zumindest noch bis zum Duell beim FC Villarreal vertrauen.